Der Zürischnurre haben die Zürcher:innen einen schönen Teil ihres schlechten Rufes zu verdanken. Sie ist laut und frech und ab und zu ganz schön primitiv. Und trotzdem sind die Zürcher:innen stolz auf ihren Släng. Denn die Wortschöpfungen und Redensarten, die in diesem Buch in einer möglichst lesefreundlichen, diskriminierungsfreien und geschlechtergerechten Schreibweise versammelt sind, zeigen ganz deutlich: Die Zürischnurre ist eben auch sehr fantasievoll, witzig und charmant. Sie hat also exakt die drei Eigenschaften, die der Rest der Schweiz an den Zürcher:innen oft schmerzlich vermisst.Im Züri-Slangikon hütet der Zürcher Domenico Blass den Wortschatz der Zürischnurre: Von der Limmatblüte bis zum Anglizismus, vom Szenenausdruck bis zum Fachbegriff vereint er die Perlen der Zürcher Sprachkreativitat, die der Heimwehbündner Andrea Caprez mit seinen Illustrationen zum Schillern bringt.
Domenico Blass, geb._1966 in Zürich, schreibt schon ein ganzes Berufsleben lang Texte, Drehbücher und Theaterstücke. Und dies am liebsten in der Sprache, die ihm in die Wiege gelegt worden ist. Auch deshalb hat er begonnen, die kreativsten Zürcher Släng-Ausdrücke zu sammeln. Erstmals publiziert wurden sie 1989 im Zürcher Monatsmagazin «Bonus», später erschienen sie - inzwischen längst vergriffen - als Buch im Orell Füssli Verlag. Mit Unterstützung der Online-Plattform «zuri.net» und des News-Portals «20_Minuten» sammelt er seither fleissig weiter. Und was sagt er als waschechter Zürcher dazu, dass die aktuellste Version erneut als Buch erscheint? «Das isch de füdliblutt Wahnsinn!» Der Illustrator Andrea Caprez, geb._1954 in Chur, siedelte - der Bergwelt überdrüssig - Mitte der Siebzigerjahre nach Zürich um, wo er im Umfeld der Achtziger-Bewegung als Autodidakt erste Comics und Illustrationen veröffentlichte. Die Bandbreite seiner zeichnerischen Arbeit ist äusserst gross: Sie reicht von Illustrationen für Zeitungen und Zeitschriften im In- und Ausland über das Gestalten von Buch- und CD-Umschlägen, Kinderbüchern und Trickfilmen bis hin zu Computerspielen. Der Bündner lebt bester Laune nach wie vor in Zürich unter Menschen, die ihn als «Stei-Frässer», «Föhnchopf» oder «zwiitgloffne Öschtriicher» bezeichnen.
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