Verlag | Dörlemann |
Auflage | 2017 |
Seiten | 192 |
Format | 12,3 x 19,5 x 2,0 cm |
Mit Lesebändchen | |
Gewicht | 279 g |
ISBN-10 | 3038200514 |
ISBN-13 | 9783038200512 |
Bestell-Nr | 03820051A |
Wer bin ich? Diese Frage ist für Anna nicht einfach zu beantworten, denn sie ist ein eineiiger Zwilling. Und eineiige Zwillinge sind eine einzige Zumutung. Sie ist aus dem bündnerischen Bever nach Zürich gezogen, um Biologie zu studieren. Nun arbeitet sie in der Flechtenforschung, ihre Schwester Leta widmet sich der Fotografie. Beide betrachten die Welt durch eine Linse: Anna durch das Mikroskop, während Leta seit der Kindheit obsessiv Anna fotografiert. Als Anna nach Treviso zur Eröffnung von Letas Fotoinstallation »Observing the Self« fährt, fühlt sie sich von ihr verraten, missbraucht und ausgelöscht. Denn Leta hat das einzige Zeichen, das sie beide unterscheidet, wegretuschiert. Barbara Schibli gelingt in ihrem Debütroman ein packend-poetisches Frauenporträt, in dem sie gekonnt Kunst und Wissenschaft mit der Frage nach Identität in der modernen Gesellschaft verwebt.
Rezension:
»Barbara Schibli entwirft in ihrem ersten Roman eine eigenwillige Variante der Identitätssuche. Es gelingt ihr damit die kunstvolle Darstellung einer Selbstbefreiung.« Beatrice Eichmann-Leutenegger / Neue Zürcher Zeitung
»Eine absolute Entdeckung.« Jury des GEDOK-Literaturförderpreises 2017
»... das gesamte Buch gefiel mir überaus gut! Es geht tatsächlich viel um Flechten, man lernt so einiges darüber und das mag ich an Romanen sehr! Es geht aber auch um Familie, um Identität, besonders als Zwilling, und um das Einnehmen verschiedener Perspektiven (Mikroskop, Kamera). Behutsam und literarisch erzählt.« Jule Hoch / Instagram
»Ich fand den Text auf wohltuende Weise entschleunigend, die Worte präzise gewählt und die Szenen detailliert dargestellt. ... Klare Leseempfehlung!« meyer_ela / Instagram
»Wenn man die Worte rieseln hört, den Sätzen folgt und in die Bilder taucht, glaubt man, Barbara Schibli finde ihre Geschichten so leicht wie im Rausch ode r Traum.« Ursula Fehr / Zürcher Unterländer
»Der Autorin gelingt in Flechten ein stilles Frauenportrait in subtilen Bildern und schön gesetzten Sätzen.« Esther Schneider / SRF Schweizer Literatur
»Vielmehr stellen zahlreiche moderne Autorinnen und Autoren mit viel Ernsthaftigkeit die Beziehung des modernen Menschen zur Natur - oder die Suche danach - ins Zentrum ... So braucht etwa Barbara Schibli die wuchernde Flechte als Bild, um eine persönliche Geschichte zu erzählen.« Felix Münger / Radio SRF2 Kultur