Silbentyp und Wortschatz im diachronen Sprachkontakt - Zentrum und Peripherie in phonotaktischen Systemen und im Lexikon romanischer Sprachen
Verlag | De Gruyter |
Auflage | 2023 |
Seiten | 253 |
Format | 15,6 x 1,9 x 23,7 cm |
Gewicht | 505 g |
Reihe | Beihefte zur Zeitschrift für romanische Philologie 479 |
ISBN-10 | 3110585448 |
ISBN-13 | 9783110585445 |
Bestell-Nr | 11058544A |
Silbentypen und Lexikon unterliegen diachronen Sprachkontakteinflüssen, wie die Phonotaktik und der Lehnwortschatz vieler romanischer Sprachen zeigen. Einerseits ist dabei eine Tendenz zur Vereinfachung von Silbenstrukturen bzw. zum Abbau silbentypologischer Komplexität wirksam: Der universal einfachste, hochfrequente Silbentyp CV ist vielfach für lexikalische Formen prägend. Andererseits ist die Persistenz komplexer Strukturen zu beobachten - insbesondere in Sprachen mit langer Verschriftungstradition wie Portugiesisch, Spanisch, Katalanisch, Französisch, Italienisch sowie Rumänisch. Hier zeigen Lehnwörter gelehrten Ursprungs die Erhaltung silbischer Komplexität, während in Sprachen wie Portugiesisch (Europäische Varietät) oder Standardfranzösisch auch aus der Tendenz zur Tilgung unbetonter Vokale komplexe Silbentypen resultieren können. Dabei ist eine Zentrum-Peripherie-Anordnung der zugrundeliegenden Teilsysteme festzustellen, die in der Untersuchung im Rahmen einer phonot aktischen Typologie der Romania theoretisch entwickelt und auf weitere Ebenen des Sprachsystems übertragen wird.
Syllable types and lexicon are subject to diachronic language contact influences. Phonotactics and loanword vocabulary in Romance languages tend toward syllable simplification, but complex structures also persist, especially in learned loanwords. Furthermore, complex syllables can result from the tendency to erase unstressed vowels. In a center-periphery arrangement of the system, a phonotactic typology of the Romance languages is thus developed.