Reiseführer auf Osmanisch - Hayrullah Efendis Yolcili Kitabi (1863-1865)
Verlag | De Gruyter |
Auflage | 2025 |
Seiten | 348 |
Format | 16,0 x 2,0 x 23,5 cm |
Gewicht | 649 g |
Reihe | Studies on Modern Orient 54 |
ISBN-10 | 3111403297 |
ISBN-13 | 9783111403298 |
Bestell-Nr | 11140329A |
Das Yolcili Kitabi (Reisebuch), das der osmanische Mediziner, Staatsmann und Historiker Hayrullah Efendi (1818-1866) nach einer Europareise verfasste, macht es dem Leser schwer, den genauen Ablauf der Reisen des Autors zu rekonstruieren. Wie die Arbeit zeigt, liegt das daran, dass es sich hier um den Versuch handelt, das Genre des routenbasierten modernen Reiseführers - bekannt vor allem durch die Reihen von Murray, Baedeker und Joanne - in die osmanische Literatur zu übertragen.
Der Text kann somit als erster osmanischer Reiseführer bezeichnet werden. Hayrullah orientiert sich dabei stark an französischen Vorbildern, bezieht aber auch osmanische Prätexte und Elemente des Reiseberichts mit ein. Auf diese Weise passt er das Genre seinen Bedürfnissen an, die vor dem Hintergrund der Reformbestrebungen der Tanzimat-Zeit zu sehen sind. Die detaillierte Analyse des Werkes bietet gleichzeitig Anlass, das bislang wenig untersuchte Verhältnis zwischen Reiseführer und Reisebericht zu beleuchten und ein Abgrenzungskriterium zu entwickeln.
Eine kommentierte Transkription und Übersetzung wesentlicher Teile des Textes machen dessen komplexen Aufbau erstmals anschaulich verständlich und ermöglichen einen Zugang zu diesem Werk auch über die Osmanistik hinaus.
The Yolcili Kitabi (Travel Book), written by the Ottoman physician, statesman and historian Hayrullah Efendi (1818-1866) after a trip to Europe, makes it difficult for the reader to reconstruct the exact course of the author's travels. As the work shows, this is due to the fact that it is an attempt to transfer the genre of the route-based modern travel guide - known primarily from the Murray, Baedeker and Joanne series - to Ottoman literature.
The text can therefore be described as the first Ottoman travel guide. Hayrullah orientates himself strongly on French models, but also incorporates Ottoman pre-texts and elements of the travelogue. Thus, he adapts the genre to his needs, which are to be seen against the background of the reform endeavours of the Tanzimat period. The detailed analysis of the work also provides an opportunity to shed light on the hitherto little-studied relationship between travel guide and travelogue and to develop a differentiation criterion.
An annotated transcription and translation of essential parts of the text make its complex structure clearly understandable for the first time and enable access to this work beyond Ottoman studies.