Islam und Identitätspolitik - Die Funktionalisierung der "Türkenfrage" bei Melanchthon, Zwingli und Jonas. Habilitationsschrift
Verlag | Mohr Siebeck |
Auflage | 2018 |
Seiten | 342 |
Format | 16,1 x 24,5 x 2,5 cm |
Gewicht | 684 g |
Reihe | Beiträge zur historischen Theologie / BHTh 186 |
ISBN-10 | 3161553640 |
ISBN-13 | 9783161553646 |
Bestell-Nr | 16155364A |
Seit seinen Anfängen hat der Islam das Interesse christlicher Autoren auf sich gezogen. In diesem Zusammenhang kommt der Reformationszeit eine erhebliche Bedeutung für die christliche Islamwahrnehmung zu. Der Umgang der Reformatoren mit dem Islam lässt sich durch die Kurzformel "Islam und Identitätspolitik" auf den Punkt bringen. Denn sie funktionalisierten die militärischen Erfolge der von ihnen "Türken" genannten Osmanen, um ihre eigene Abgrenzung von der altgläubigen Mehrheitsgesellschaft argumentativ zu unterstützen. Malte van Spankeren analysiert anhand von Ph. Melanchthon, H. Zwingli und J. Jonas erstmals auf Grund einer aussagekräftigen Quellenbasis, mit welchen Argumenten der Islam als Mittel der Distanzierung eingesetzt wurde, auf welche Weise eigene theologische Positionsbildungen mithilfe der "Türkenfrage" pointiert wurden und welche, die protestantische Islamwahrnehmung langfristig prägenden, Schwerpunkte dabei ausgebildet worden sind. Damit leistet er einen weiterführ enden Beitrag zur Geschichte der christlich-muslimischen Beziehungen, und führt zugleich den Begriff der "Identitätspolitik" in die kirchengeschichtliche Forschung neu ein.