Von Paolo Giovio bis Johannes Latomus - Intermedialität und Intertextualität in den Elogia virorum literis illustrium
Verlag | Narr |
Auflage | 2025 |
Seiten | 559 |
Format | 16,3 x 4,6 x 22,4 cm |
Gewicht | 1024 g |
Reihe | NeoLatina 40 |
ISBN-10 | 3381115111 |
ISBN-13 | 9783381115112 |
Bestell-Nr | 38111511A |
Die Elogia (1546) des Paolo Giovio, Prosa-Viten mit anschließenden Vers-Epigrammen für berühmte zeitgenössische Gelehrte, weisen ein dichtes Netz an intertextuellen Relationen auf, das sich auch auf antike Prätexte erstreckt. Johannes Latomus erweiterte die poetischen Beigaben in der editio altera (1557) und erhöhte so die Komplexität dieser Struktur. Zudem sind die Elogia auch vor dem Hintergrund ihres Entstehungskontextes in Giovios Portraitsammlung (dem ersten "Museum" im modernen Sinn) zu betrachten. Dieser vielschichtigen Kollektion widmen sich die Beiträge im vorliegenden Sammelband.
Der italienische Humanist und Historiker Paolo Giovio schuf mit seinen Elogia virorum literis illustrium (1546) eine faszinierende Sammlung an Kurz-Biographien berühmter zeitgenössischer Gelehrter, die nicht nur aufgrund ihrer Fülle an anekdotischen Informationen zu Größen wie Giovanni Boccaccio, Angelo Poliziano oder Thomas Morus beeindrucken. Im Zusammenwirken mit den beigegebenen Vers-Epigrammen zeichnete Giovio darüber hinaus ,Charakterbilder' und betrieb Literaturkritik. Auf diese Weise verlieh er seiner Sammlung an Portraitbildnissen, für welche die Texte ursprünglich als ,Beischriften' bestimmt waren, ein bis heute andauerndes Nachleben und prägte nebenbei unseren modernen Museumsbegriff. Zu der intermedialen Dimension gesellen sich Bezugnahmen auf die antike und humanistische Literatur sowie Verknüpfungen zwischen den einzelnen Teilen des Werkes, nicht zuletzt durch die Eingriffe und Erweiterungen, die der flämische Kleriker und Literat Johannes Latomus ab der zweiten Edit ion der Elogia (1557) vornahm.