Educatio liberorum - Kirchenrechtliche Aspekte im Kontext von Ehe, Familie und Pastoral. - Dissertationsschrift
Verlag | Duncker & Humblot |
Auflage | 2022 |
Seiten | 366 |
Format | 16,3 x 1,8 x 23,5 cm |
Gewicht | 490 g |
Reihe | Kanonistische Studien und Texte 74 |
ISBN-10 | 3428154061 |
ISBN-13 | 9783428154067 |
Bestell-Nr | 42815406A |
Die Erziehung eines Kindes steht unter dem Postulat der Generierung von Urteilskompetenz im Kontext von Freiheit und Verantwortung. Anknüpfend an die historische Entwicklung der Kindererziehung in der Katholischen Kirche bis zur Gegenwart wird der besondere Fokus auf die Parameter der Personenwürde und der Religionsfreiheit aus der Perspektive eines Kindes gelegt. Die explizite, normative Anerkennung der Rechtssubjektivität des Kindes wird eingefordert. Aus der Anspruchslage des Kindes resultiert das Postulat des rechtlichen Schutzes der Familie als Institution. Das Rechtsgut der christlichen Erziehung impliziert spezifische Pflichten der Eltern als primären Trägern und bildet einen wesentlichen Gegenstand der pastoralen Sorge der Kirche.
Die Arbeit behandelt die historische Entwicklung der Kindererziehung in der Katholischen Kirche bis zur Gegenwart. Die themenspezifische ekklesiologische Grundlegung des Zweiten Vatikanischen Konzils und das weitere kirchliche Lehramt bilden den Hintergrund für die Untersuchung der aktuellen Rechtsgrundlagen. Besonders fokussiert werden die Parameter der Personenwürde und der Religionsfreiheit. Permanenter Ausgangspunkt ist das Kind als Rechtssubjekt. Die explizite, normative Anerkennung der Rechtssubjektivität des Kindes wird eingefordert. Aus der Anspruchslage des Kindes resultiert das Postulat des rechtlichen Schutzes der Familie als Institution. Das Rechtsgut der christlichen Erziehung impliziert spezifische Pflichten der Eltern als primären Trägern und bildet einen wesentlichen Gegenstand der pastoralen Sorge der Kirche. Im Ergebnis zeigt sich die Evidenz des Erfordernisses der Implementierung eines gegenüber der gegenwärtigen Rechtslage weiterreichenden, umfassenden Rechtssc hutzes zugunsten des Kindes im kanonischen Recht.
Rezension:
»Krall gelingt es, den teils schon geschehenen Paradigmenwechsel zugunsten der Rechtssphäre des Kindes ausgehend vom historischen Kontext bis hinein in das geltende Kirchenrecht darzustellen und weiter einzufordern. Der von der Autorin gewählte kanonische und historische Zugang zur educatio liberorum im Zusammenhang von Ehe, Familie und Pastoral weckt Interesse für Lesende aus interdisziplinären juristischen, historischen und theologischen Kontexten - und weit darüber hinaus.« Julia Adams, in: Zeitschrift für Kirchengeschichte, Bd. 134, 2/2023
»Educatio liberorum. Canon Law Aspects in the Context of Marriage, Family and Pastoral Care«: The upbringing of a child is based on the postulate of generating judgment competence in the context of freedom and responsibility. Following on the historic processing of the 'educatio liberorum' in the Catholic Church up to the present the particular focus is put on the parameters of human dignity and the freedom of worship from a child's perspective. The explicit, normative recognition of the legal subjectivity of the child is demanded. The rights of the child result in the postulate of legal protection of family as an institution. The legal asset of Christian education implies particular duties of the parents as prime bearer and is a broad matter in the pastoral care of the church.