Handel und Gewerbe des Königreichs Westphalen im Zeichen des 'système continental' - Wirtschafts- und Zollreformen, staatliche Gewerbeförderung und Regulierung der Außenhandelsbeziehungen 1807-1813. Dissertationsschrift
Verlag | Duncker & Humblot |
Auflage | 2019 |
Seiten | 632 |
Format | 16,3 x 24,0 x 3,8 cm |
Gewicht | 1054 g |
Reihe | Veröffentlichungen aus den Archiven Preußischer Kulturbesitz. Forschungen 16 |
ISBN-10 | 3428157249 |
ISBN-13 | 9783428157242 |
Bestell-Nr | 42815724A |
Wirtschaftspolitik, Zollorganisation und Außenhandelsbeziehungen des 1807 gegründeten napoleonischen Königreichs Westphalen vor dem Hintergrund des 'système continental' und des kontinentalen Handelskrieges mit Großbritannien stehen im Mittelpunkt dieser Studie, die bislang unbeachtete Archivquellen in Deutschland und Frankreich auswertet. Die Arbeit zeichnet ein detailreiches Wirtschaftsprofil des Modellstaates Westphalen zwischen Integration in die hegemonialen Wirtschaftsordnung Napoleons und dessen Ablehnung.
Wirtschaftspolitik, Zollorganisation und Außenhandelsbeziehungen des 1807 von Napoleon gegründeten Königreichs Westphalen vor dem Hintergrund des 'système continental' und des kontinentalen Handelskrieges mit Großbritannien stehen im Mittelpunkt dieser Studie. Sie stützt sich für die Erforschung dieser bisher nahezu unbeachteten Themen auf umfangreiches, bislang unberücksichtigtes Aktenmaterial aus deutschen und französischen Archiven. Unter besonderer Würdigung des Dualismus zwischen den westphälischen Finanzministern Hans von Bülow sowie Karl August von Malchus und Außenminister Pierre-Alexandre Lecamus entwirft Oliver Baustian das detailreiche Wirtschaftsprofil dieses französischen Modellstaates in Deutschland zwischen Integration in das 'système continental' und dessen Ablehnung. Dabei widerlegt er die These, Napoleon habe die wirtschaftlichen Interessen seiner Verbündeten generell missachtet, am Beispiel Westphalens unter Bezugnahme auf die dynamische kaiserliche Politik der Seehandelslizenzen und der Zollorganisation in den hanseatischen Departements. Durch seine nicht systemkonforme Haltung im Handelskrieg trug der "Modellstaat" Westphalen jedoch letztlich zur Schwächung der napoleonischen Wirtschaftsordnung bei.
Inhaltsverzeichnis:
I. Einleitung
II. Wirtschaftliche Voraussetzungen und Akteure
Der geografische Wirtschaftsraum »Königreich Westphalen« - Die traditionellen Wirtschaftszweige im Überblick - Wirtschaftspolitische Entscheidungsträger und Beratungsgremien
III. Wirtschaftsreformen und staatliche Gewerbeförderung
Die westphälische Gewerbeordnung - Handelsrecht und Handelsgerichtsbarkeit - Handelskammern und der Conseil général du commerce - Handelsbörsen in Kassel und Magdeburg? - Staatliche Gewerbeförderung - Fazit zu Wirtschaftsreformen und staatlicher Gewerbeförderung
IV. Zollorganisation und Handelskrieg
Schaffung eines Binnenmarktes - Die provisorische Zollorganisation von 1809 - Der westphälische Zoll als Instrument im Handelskrieg gegen Großbritannien. Phase 1: 1807-Februar 1810 - Der westphälische Zoll als Instrument im Handelskrieg gegen Großbritannien. Phase 2: März-August 1810 - Der westphälische Zoll als Instrument im Handelskrieg gegen Großbritanni en. Phase 3: September 1810-Oktober 1813 - Umstrukturierung des westphälischen Zolls 1811-1813 - Pläne für eine Zollreform 1812 - Fazit zur Zollorganisation
V. Westphalens Außenhandel - die wirtschaftliche Integration in das système continental
Der Außenhandel angesichts des Handelskrieges - Die Wiederbelebung des Seehandels 1810 - Regulierung der Handelsbeziehungen zu Frankreich nach Gründung der hanseatischen Departements - Fazit zum Außenhandel Westphalens
VI. Bilanz
Wirtschaftliche Profiteure und (ungenutzte) Chancen - Resonanz der westphälischen Wirtschaftsreformen in den Nachfolgestaaten Westphalens
VII. Allgemeine Hinweise
VIII. Quellen- und Literaturverzeichnis
Personen- und Ortsregister