'Kleine Fürsten' im Alten Reich. - Strukturelle Zwänge und soziale Praktiken im Wandel (1300-1800).
Verlag | Duncker & Humblot |
Auflage | 2022 |
Seiten | 473 |
Format | 15,7 x 2,4 x 23,2 cm |
Gewicht | 630 g |
Reihe | Zeitschrift für Historische Forschung. Beihefte 59 |
ISBN-10 | 3428184270 |
ISBN-13 | 9783428184279 |
Bestell-Nr | 42818427A |
»Kleine« Fürsten in Spätmittelalter und Früher Neuzeit teilten den fürstlichen Rang mit den größeren und mächtigen Fürsten, wiesen hinsichtlich ihrer ökonomischen und machtpolitischen Ressourcen aber oft Gemeinsamkeiten mit den Reichsgrafen oder dem Niederadel auf. Der Band beleuchtet Handlungsspielräume und Zwänge »kleiner« Fürsten anhand von Fallbeispielen des 14. bis 18. Jahrhunderts und fragt nach dem heuristischen Wert von »Größe« oder »Kleinheit« bei der Beschäftigung mit der Fürstengesellschaft.
Die Spätmittelalter- und Frühneuzeitforschung hat sich zuletzt intensiv mit der Sozial- und Kulturgeschichte des Adels beschäftigt. Dabei ist eine bestimmte Gruppe dem systematisierenden Blick bislang weitgehend entgangen: die »kleinen« Reichsfürsten. Diese teilten den fürstlichen Rang mit den größeren und mächtigen Fürsten, wiesen hinsichtlich ihrer ökonomischen und machtpolitischen Ressourcen aber oft Gemeinsamkeiten mit den Reichsgrafen oder dem Niederadel auf. Ziel des Sammelbandes ist es, das neu erwachte Interesse an fürstlicher Herrschaft jenseits der großen Dynastien zu bündeln sowie über den heuristischen Wert von »Größe« bzw. »Kleinheit« bei der Beschäftigung mit der Fürstengesellschaft nachzudenken. Dazu werden Handlungsspielräume und Zwänge »kleiner« Fürsten vornehmlich anhand von Fallbeispielen des 14. bis 18. Jahrhunderts beleuchtet. In den Blick geraten spezifische Akteure und kommunikative Situationen, aber auch längerfristige Änderungen der inneradligen Ordnungsar rangements.
Inhaltsverzeichnis:
Oliver Auge und Michael Hecht: »Kleine« Fürsten im Alten Reich - zur Einführung
Karl-Heinz Spieß: »Große« Fürsten - »kleine« Fürsten. Kriterien der Zuordnung im Spätmittelalter
Oliver Auge: »Klein« trifft auf »Groß«. Anhaltiner und andere »kleine« Fürsten auf Reichsversammlungen und Reichstagen
Andreas Pecar: War Fürst Franz von Anhalt-Dessau ein »kleiner« Reichfürst? Wie die politische Kulturgeschichte zu einem Perspektivenwechsel beitragen kann
Paul Beckus: Das Überleben der Alten. Zur Gewichtung von dynastischem Alter und territorialer Größe für den Fortbestand deutscher Kleinfürstentümer um 1800
Franziska Hormuth: Ein aussichtsloser Kampf? Die Herzöge von Sachsen-Lauenburg und die Kurwürde
Vinzenz Czech: »Groß« und »Klein«, »Alt« und »Neu«. Konjunkturen kaiserlicher Fürstungen und die Reaktion der Reichsfürsten
Ralf-Gunnar Werlich: Kleine Fürsten im Spiegel der Heraldik betrachtet an Beispielen des nord- und mitteldeutschen Raum s: die Häuser Mecklenburg, Pommern und Anhalt
Heinz Krieg: Markgraf Bernhard II. von Baden, der Selige, und die Anfänge seiner Verehrung
Frederieke Maria Schnack: »Kleinheit« und Internationalität. Zur Orientierung Heinrichs II. von Braunschweig-Grubenhagen und seiner Nachfahren in den Mittelmeerraum
Melanie Greinert: Heiratspolitik als bestimmender Faktor dynastischer Größe. Das Konnubium der Gottorfer Dynastie
Michael Sikora: »Kleine« Frauen für »kleine« Fürsten? Das Problem der unstandesgemäßen Ehen im deutschen Fürstenstand der Frühen Neuzeit
Andreas Schmidt: Hochstift und Reichsverband. Zum Selbstverständnis geistlicher Herrschaft im Spätmittelalter
Teresa Schröder-Stapper: Prinzessin, Äbtissin, Fürstin. Möglichkeiten und Grenzen frühneuzeitlicher Stiftsherrschaft