Kondylis heute. - Anthropologie im Werk von Panajotis Kondylis.
Verlag | Duncker & Humblot |
Auflage | 2022 |
Seiten | 204 |
Format | 16,0 x 1,1 x 23,2 cm |
Gewicht | 321 g |
ISBN-10 | 3428186915 |
ISBN-13 | 9783428186914 |
Bestell-Nr | 42818691A |
Panajotis Kondylis, 1943-1998, schuf Standardwerke zur Geistes- und Ideengeschichte Europas. Hierbei verknüpfte er in breit angelegter Forschung verschiedene Wissenschaften und entdeckte, dass sie auf bestimmten anthropologischen Gemeinsamkeiten gründen: Der Mensch ist als Gemeinschaftswesen ein kulturschaffendes Wesen. Es prägt sich in je epochentypischen Welt- und Menschenbildern aus, für die der Autor Entstehungsfaktoren aufweist. Dieser neuen Perspektive widmen sich die Beiträge des Bandes.
Panajotis Kondylis, 1943-1998, hat in seinem umfangreichen Werk maßgebende Epochen der europäischen Theorie- und Ideengeschichte rekonstruiert. Seine strukturgeschichtlich orientierten Untersuchungen fördern nicht nur den Dialog zwischen Sozial- und Kulturwissenschaften, sie verweisen auch auf einen den überlieferten Denkarten gemeinsamen, anthropologisch verbindlichen Grund: Als Mängelwesen bedarf der Mensch des Menschen, um in Gemeinschaft die Bedingungen sowohl für die physische als auch die geistige Erhaltung seiner Existenz zu schaffen. Darüber geben jene epochentypischen Welt- und Menschenbilder Auskunft, deren Genese Kondylis' kritische Analysen der europäischen Philosophietraditionen nachgezeichnet haben. Die Beiträge dieses Bandes gelten nicht nur aktuellen Aspekten dieses Werks, sie dokumentieren auch die Suche des Autors nach den anthropologischen Seinsbedingungen der von ihm dargestellten Geistesgeschichte.
Inhaltsverzeichnis:
Falk Horst: Einleitung
Dietrich Harth: Panajotis Kondylis' »Geistesgeschichte« und seine regisnative Sicht auf die Ambivalenz sozialen Lebens
Hans-Christof Kraus: »Weltgesellschaft« oder planetarische Politik? - Panajotis Kondylis' weltpolitische Analysen 1991bis 1998
Ulrich E. Zellenberg: Macht und Menschenrechte
Alexey Zhavoronkov: Wertfreiheit vs. Rangordnung der Werte. Kondylis' Anthropologie im Lichte seiner Nietzsche-Rezeption
Gisela Horst: Kondylis' Beobachtungen zur Freudschen Anthropologie
Panajotis Kondylis und Gisela Horst: Kondylis' philosophische Anthropologie als Einspruch gegen Heideggers »Sein und Zeit«
Panajotis Kondylis: »Sein und Zeit«. Eine Sammlung raffinierter und nebulöser Gemeinplätze
Konstantin Verykios: Die Handlungstheorie von Panajotis Kondylis
Michael Rumpf: Panajotis Kondylis: Die Aufklärung im Rahmen des neuzeitlichen Rationalismus
Rainer E. Zimmermann: Nochmals zum Sinn des Lebens . Über den modernen Naturbegriff, im Ausgang von Kondylis
Michael Rumpf: Wertungsenthaltung. Watzlawicks Paradox und Kondylis' »Macht und Entscheidung«
Falk Horst: Moderne und Postmoderne bei Panajotis Kondylis
Quellennachweise, Personenverzeichnis
»Kondylis Today. Anthropology in Panajotis Kondylis´ Philosophical Writings«: In his extensive work, Panajotis Kondylis, 1943-1998, reconstructed important epochs in the history of European thought. His investigations, which are oriented towards structural history, not only encourage the dialogue between social science and cultural studies, they also point to an anthropologically mandatory reason, basic to all search of knowledge: As deficient beings, man needs man in order to create the conditions for both the physical and the spiritual preservation of his existence. Information about this is provided by those epoch-typical images of the world and the human beings, the genesis of which Kondylis traced in his critical analyses of European philosophical thought. The articles in this volume not only deal with current aspects of his work, they also document the author's search for the anthropological preconditions of the intellectual history brought to mind in his writings.