Das Bundesverfassungsgericht als kindschaftsrechtliche Superberufungsinstanz? - Zugleich ein Beitrag zur Kontrollkompetenz gegenüber Fachgerichten.. Dissertationsschrift
Verlag | Duncker & Humblot |
Auflage | 2023 |
Seiten | 290 |
Format | 16,0 x 1,4 x 24,0 cm |
Gewicht | 435 g |
Reihe | Schriften zum Öffentlichen Recht 1502 |
ISBN-10 | 3428188276 |
ISBN-13 | 9783428188277 |
Bestell-Nr | 42818827A |
Die Arbeit analysiert die Kontrolltätigkeit des Bundesverfassungsgerichts bei Verfassungsbeschwerden in kindschaftsrechtlichen Fällen. Ausgehend von den in der Literatur vertretenen dogmatischen Modellen zur Kontrollkompetenz untersucht sie das tatsächliche Entscheidungsverhalten des Gerichts und widmet sich anschließend unter Rückgriff auf funktionell-rechtliche Argumente der Bestimmung von Kontrollgrenzen.
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Kontrolltätigkeit des Bundesverfassungsgerichts bei Verfassungsbeschwerden in kindschaftsrechtlichen Fällen. Die Arbeit untersucht zunächst das tatsächliche Entscheidungsverhalten und vergleicht dabei Trennungsentscheidungen mit Entscheidungen zum Umgangsrecht, zur Alleinsorge und zur Vormundschaft. Das Gericht prüft die fachgerichtlichen Entscheidungen bei hoher Eingriffsintensität, d. h. in Trennungsfällen, besonders eingehend. Die Kontrolle erstreckt sich insbesondere auf die fachgerichtliche Tatsachenarbeit, das Gericht betätigt sich als Superberufungsinstanz. Anschließend widmet sich die Arbeit dem normativen Problem der Bestimmung der Kontrollgrenzen des Bundesverfassungsgerichts und greift dafür auf funktionell-rechtliche Argumente zurück. Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass die empirische Unterlegenheit des Bundesverfassungsgerichts und seine faktische Einbindung in den Instanzenzug einer weitgehenden Tatsachenkontrolle entgegen stehen.
Inhaltsverzeichnis:
Einleitung
Problemaufriss - Gang der Untersuchung
1. Zum Prüfungsumfang des Bundesverfassungsgerichts - Grundlagen
Maßgebliche grundrechtsdogmatische Entwicklungen - Drei Prüfungsansätze des Bundesverfassungsgerichts - Meinungsstand in der Literatur
2. Prüfungsumfang und Eingriffsintensität - eine Analyse kindschaftsrechtlicher Entscheidungen
Zur Methode: begrenzte Möglichkeit der Skalierung des Prüfungsumfanges - Der Prüfungsmaßstab: Art. 6 GG und Kindesgrundrechte - Der Prüfungsumfang - Die tatsächliche Kontrolltätigkeit im Abgleich mit den in der Literatur vertretenen dogmatischen Modellen
3. Die Tatsachenkontrollkompetenz des Bundesverfassungsgerichts - funktionell-rechtliche Grenzen
Normative Ausgangslage und Notwendigkeit des funktionell-rechtlichen Ansatzes - Die Tatsachenkontrolle aus funktionell-rechtlicher Perspektive - Zwischenergebnis zur Tatsachenkontrollkompetenz: Verfahrens- und Willkürkontrolle - Abstufung der Tatsachenkontrollkompe tenz anhand der Eingriffsintensität - Ergebnis
Zusammenfassung
Literatur- und Sachverzeichnis