Briefwechsel 1951 bis 1983.
Verlag | Duncker & Humblot |
Auflage | 2023 |
Seiten | 802 |
Format | 21,0 x 4,6 x 26,4 cm |
Gewicht | 1290 g |
ISBN-10 | 3428189337 |
ISBN-13 | 9783428189335 |
Bestell-Nr | 42818933A |
Roman Schnur (1927-1996) las schon als Abiturient Schmitts »Verfassungslehre« und wurde damit zum »Schmittianer«, der keiner Auseinandersetzung aus dem Weg ging. Die Korrespondenz lebt vor allem von dem gemeinsamen Interesse an französischer Rechts- und Ideengeschichte. Damit wie auch mit seiner späteren Hinwendung nach Osten, insbesondere Polen und Ungarn, und der Betonung einer trotz der Sowjetisierung auch hier noch lebendigen europäischen Rechtstradition war Schnur ein Solitär.
Carl Schmitt hatte, ungeachtet seiner Verbannung aus der akademischen Lehre 1945, bis ins hohe Alter einen großen informellen Schülerkreis. Einer dieser Enkelschüler ist der 1927 geborene Roman Schnur, der schon als Abiturient Schmitts »Verfassungslehre« las. Das Buch war für ihn eine Offenbarung und eine Initiation in das Wesen des Rechts und führte dazu, dass er eine jahrzehntelange intensive Korrespondenz mit dem Meister unterhielt. Insbesondere verband beide das Interesse an französischer Rechtsgeschichte und im Speziellen an französischem Staats- und Verfassungsrecht. Dabei hat das offene Bekenntnis Schnurs zu seinem »Lehrer« - über seinem Schreibtisch hingen die Bilder von Bodin, Hobbes und Schmitt - seiner Karriere durchaus geschadet; erlangte er doch erst spät und nach zahlreichen Enttäuschungen ein Ordinariat. Als Tübinger Professor wendete er dann den Blick nach Osten und hat zahlreiche wissenschaftliche Kontakte geknüpft, insbesondere mit polnischen Wissenschaftlern.
Inhaltsverzeichnis:
Einführung
Briefwechsel
Verzeichnis der Briefe
Verzeichnis fehlender Briefe
Abkürzungen
Abgekürzt zitierte Quellen und Literatur
Anhang
Editorisches Nachwort und Dank
Abbildungen und Dokumente
Personenregister
Rezension:
»Ein großes Verdienst des Briefwechsels ist es, den von der Rechtswissenschaftsgeschichte weithin vernachlässigten Roman Schnur dem Vergessen zu entreißen.« Dr. Paul Hüther, in: Verwaltungsblätter für Baden-Württemberg, 8/2024
»Doch trägt - Quisquilien beiseite - diese Edition zur umfangreichen Forschung zu Carl Schmitt in der Nachkriegszeit einen wesentlichen Baustein bei, und die Leistung des Herausgebers angesichts dieser umfangreichen Materialmenge kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.« Dr. Angela Reinthal, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 3/2024
»Als Fundgrube für eine intellectual history der Bundesrepublik und der Nachwirkung Schmitts insbesondere bietet der Band daher reichlich Material. Der Briefwechsel ist insgesamt sauber herausgegeben und mit Personen und Werke erläuternden Anmerkungen versehen. Einige Fotograf ien und Abdrucke von Briefen runden den Band zusammen mit einem Personenregister ab, das bei einer Korrespondenz dieses Umfang s besonders hilfreich ist.« Lukas Potsch, in: Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte, Bd. 76, 2/2024