Nichts, um sein Haupt zu betten - Mit e. Vorw. v. Patrick Modiano
Vergleich zu frühere Preisbindung2
Verlag | Hanser |
Auflage | 2016 |
Seiten | 288 |
Format | 13,2 x 21,1 x 2,8 cm |
Gewicht | 418 g |
ISBN-10 | 3446252711 |
ISBN-13 | 9783446252714 |
Bestell-Nr | 44625271M |
Die Geschichte einer jüdischen Buchhändlerin, die 1939 aus Berlin durch das besetzte Frankreich bis in die Schweiz flieht. Mit einem Vorwort von Patrick Modiano.
Voller Leidenschaft für die Literatur eröffnet die polnische Jüdin Francoise Frenkel nach dem Studium in Paris 1921 die erste französische Buchhandlung in Berlin. 1939 flieht sie vor dem Nationalsozialismus, über Paris quer durch Frankreich bis in den "freien" Süden nach Nizza. Als es 1942 auch hier zu Razzien kommt, findet sie Schutz bei dem Ehepaar Marius. Zwei in ihrer Unerschütterlichkeit unvergessliche Menschen, mit deren Hilfe ihr 1943 die Flucht in die Schweiz gelingt. Jetzt erscheint dieses "in Tempo und Intensität wie ein Roman" (Le Monde) geschriebene Zeugnis, das als historischer und literarischer Fund gefeiert wird, mit einem Vorwort von Patrick Modiano erstmals auf Deutsch.
Rezension:
"Das Buch ist in einer so klaren, unverstellten Sprache der Humanität geschrieben, dass man sich beweg hineinliest in das Leben dieser Frau." Gabriele von Arnim, Die Zeit, 12.01.17
"Es überwiegen diskret einfühlsame Alltagsbeobachtungen, die weit beredter Zeugnis ablegen. Die Schilderung von Not und Angst, der abenteuerlichen Fluchtversuche in die Schweiz sind packend. Zudem malt Frenkel ein Sittengemälde vom Vichy-Frankreich, dessen Ambivalenz fasziniert." Niklas Bender, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.11.16
"Es scheint fast, als könne man aus Frenkels Buch den schwerelosen Stil von Modiano herauslesen - als sei Françoise Frenkel, diese Person, von der es kein Bild gibt, keine genauen Daten und kaum Übriggebliebenes, am Ende eine Erfindung eines Literaturnobelpreisträgers. Alle Gesprächspartner haben den phantomhaften Charakter des Buchs betont, das Mysteriöse seiner Publikationsgeschichte ..." Fabian Federl, Der Tagesspiegel, 23.07.16
"Eine intime Kost barkeit ist dieser vermutlich schnell niedergeschriebene Text. Er leistet das, was Frenkel, von der wir kein Foto kennen, in ihrer Vorbemerkung fixiert hat: 'Es ist die Pflicht der Überlebenden, Zeugnis abzulegen, damit die Toten nicht vergessen, noch Hilfsbereitschaft und Aufopferung Unbekannter missachtet werden.'" Martin Oehlen, Kölner Stadt-Anzeiger, 28.07.16
"'Nichts, um sein Haupt zu betten' ist Autobiografie, ist Mahnung, ist eine Verneigung vor jenen, die in finsteren Tagen Mensch geblieben sind. Eine Liebeserklärung an die Literatur ist es auch - und selbst Literatur, die sich nicht darum bemüht hat, eine solche zu sein, aber stets richtige Worte fand." Peter Pisa, Kurier, 13.08.16
"Anschaulich, literarisch anspruchsvoll, dabei direkt und mit vielen Dialogen, schildert Frenkel das geistige Klima der Jahre 1920 - 1943." Carsten Hueck, Deutschlandradio Kultur Buchkritik, 28.07.16
"Die Autorin erzählt darin die spannende, ja streckenweise unglaubliche G eschichte ihres Überlebens in der NS-Zeit." Martin Doerry, Literatur Spiegel, August 2016
"Dieses Buch ist ein Kleinod, über dessen Wiederentdeckung man sich nur freuen kann." Katja Weise, NDR Kultur Neue Bücher, 01.08.16
"Noch eine Überlebensgeschichte aus dem katastrophischen 20. Jahrhundert also? Wer da müde abwinken will, dem sei geantwortet: Ja, aber der besonderen Art. ... Dieses Buch hat das Zeug, uns den Glauben an das Gute im Menschen zurückzugeben." Tilman Krause, Die Welt, 03.09.16