Verlag | Hanser |
Auflage | 2019 |
Seiten | 136 |
Format | 12,9 x 21,1 x 1,6 cm |
Gewicht | 261 g |
Übersetzer | Katharina Wolf-Grießhaber |
ISBN-10 | 3446263942 |
ISBN-13 | 9783446263949 |
Bestell-Nr | 44626394A |
Zum 30. Todestag am 15. Oktober 2019 erstmals übersetzt: Der zweite, wegweisende Roman von Danilo Kis.
Der erstmals ins Deutsche übersetzte Roman von Danilo Kis aus dem Jahr 1962 erzählt von der Jüdin Maria, die 1944 mit ihrem sieben Wochen alten, im Lager geborenen Sohn aus Birkenau flieht. "Nie wieder hat Kis das Thema der Judenverfolgung mit solcher Direktheit angegangen, gleichsam auf körperliche Art und in Nahaufnahme", schreibt Ilma Rakusa in ihrem Nachwort. Die Geschichte der Flucht verwebt er kunstvoll mit Rückblenden aus der Kindheit Marias, wie die antisemitischen Übergriffe in der Schule und das Massaker von Novi Sad. "Psalm 44" ist sowohl thematisch als auch sprachlich ein wichtiger Baustein des zum 30. Todestag am 15. Oktober nun vollständig übersetzten Werks.
Rezension:
"Vielleicht mussten all diese Jahrzehnte vorbeigehen, damit dieses Buch, mit seinen großen Ambitionen, gerade jetzt dem deutschen Leser zugänglich ist, in einer Epoche, in der die menschliche Intoleranz [...] wieder versucht, die Wurzeln der Schönheit und also die menschliche Ganzheit vergessen zu machen." Martina Bodrozic, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.10.19
"Seine Erzählhaltung ist getragen von schriftstellerischer Furchtlosigkeit und moralischem Empfinden gegenüber der Sprache und gegenüber dem Menschen - ungeachtet seiner Nationalität oder gesellschaftlichen Stellung." Carsten Hueck, Deutschlandfunk Kultur, 26.10.19
"Es sind messerscharfe Analysen ..., die 'Psalm 44' heute zu einem erschreckend aktuellen Buch machen." Bernd Noack, Bayern 2 Diwan, 29.09.19
"Danilo Kis schreibt unpathetisch, schreibt sehr einfach; aber nervös flackern die Worte, zucken die langen Sätze wie die Nerven in einem Körper, der die Macht menschlicher Niedertracht in jeder Fase r spürt, sie aber nicht begreift, einfach nichts begreift." Alexander Solloch, NDR Kultur, 08.11.19
"Empathisch war Kis immer, ironisch wurde er erst später, derart realistisch wie in 'Psalm 44' war er danach nie mehr." Peter Pisa, Kurier, 07.12.19