Der Caritasverband sorgt immer wieder für Diskussionen. Einerseits stellt sich die Frage, ob katholische Gemeinden damit ihr diakonisches Engagement outgesourct haben. Andererseits wird der Deutsche Caritasverband als konfessioneller Wohlfahrtsverband in einer säkularisierten Gesellschaft angefragt. Bleibt der Caritasverband, der 2022 genau 125 Jahre alt wird, wichtiger Partner der staatlichen Sozialpolitik? Wie gelingt es, die Spannung zwischen kirchlichem Grundauftrag, der Gemeindecaritas und einem modernen Sozialkonzern aufzulösen? Wie lässt sich der Widerstreit zwischen Orthodoxie und Orthopraxie befrieden? Und welche Herausforderungen stellen sich für die christliche Caritas angesichts des Endes der Volkskirchen? Diesen Fragen gehen namhafte Autorinnen und Autoren im neuen Themenheft der »Herder Korrespondenz« nach.
Georg Cremer war von 2000 bis 2017 Generalsekretär des Deutschen Caritasverbandes. Zuvor war er viele Jahre in der Entwicklungszusammenarbeit tätig. Cremer studierte Ökonomie und Pädagogik und ist apl. Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Freiburg. Er ist Autor vielbeachteter politischer Sachbücher. Bernhard Emunds, geboren 1962, ist seit Ende 2006 Professor für Christliche Gesellschaftsethik an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen und Leiter des dortigen Oswald von Nell-Breuning-Instituts. Promotion am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Universität Frankfurt und Habilitation an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster über die Grundlagen einer Ethik der internationalen Finanzmärkte. Arbeitsschwerpunkte: Finanzmärkte, Weltwirtschaft, Wohnungspolitik, Arbeitsmarkt und Sozialstaat. Rabbiner Maximilian Feldhake ist Absolvent des Abraham Geiger Kolleg und Alumnus des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks (ELES). Der gebürtige Amerikaner ist 2012 nach Deutschland gekommen, um sich zum Rabbiner ausbilden zu lassen. Seit Anfang 2021 arbeitet er als Projektleiter des Jewish Future Forum. Seit Dezember 2020 ist Feldhake der neue Gemeinderabbiner in der jüdischen Gemeinde Celle. Stefan Heid, geb. 1961, 1991 Dr. theol., 1994 Priester, 2000 Habilitation, seit 2001 Professor für Liturgiegeschichte und Hagiographie am Päpstlichen Institut für Christliche Archäologie, Rom, seit 2011 Direktor des Römischen Instituts der Görres-Gesellschaft, Lehrauftrag an der Theologischen Fakultät der Päpstlichen Universität S. Tommaso (Angelicum)
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