Vermintes Gelände - Wie der Krieg um Wörter unsere Gesellschaft verändert - Die Folgen der Identitätspolitik
Verlag | Heyne |
Auflage | 2021 |
Seiten | 224 |
Format | 13,9 x 2,0 x 20,8 cm |
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur | |
Gewicht | 305 g |
ISBN-10 | 3453606108 |
ISBN-13 | 9783453606104 |
Bestell-Nr | 45360610A |
Es herrscht Aufruhr. Fast alles, was bis vor kurzem als festgefügt, selbstverständlich und gesichert gegolten hat, wird infrage gestellt. Und hat Folgen: abgesetzte Operninszenierungen, mit Warnhinweisen versehene Filme, vom N-Wort bereinigte Bücher, gekündigte Redakteur_innen, Karikaturisten, Wissenschaftler_innen.
Mohrenstraßen sollen nicht mehr so heißen, und dass es nur zwei Geschlechter gäbe, hat eigentlich nie gegolten und gilt erst recht nicht mehr, seit es Menschen gibt, die sich auch öffentlich zwischen Mann und Frau verorten und deshalb als non-binär definieren. Ein Buchstabenwurm, der einmal mit LGBT begonnen hat, ist inzwischen bei LGBTQIA_ angelangt.
Die Diskussion über die sogenannte Identitätspolitik greift auf unseren Alltag über. Es formiert sich Protest dagegen, schon gegen das Gendern wird Sturm gelaufen. Konservative Kommentator_innen liefern die verbalen Knüppel dafür: »Sprachpolizei«, »Gedankenkontrolle«, »Cancel Culture«.
Die Gefahr ist: eine Herrsc haft rigoroser Moralisten durch Tugendterror. Die Chance ist: eine Gesellschaft, die sensibler, achtsamer, reflektierter, rücksichtsvoller und toleranter mit sich und ihren Minderheiten umgeht.
Wir müssen uns entscheiden, jede_r einzelne wie als Gesellschaft insgesamt: Welche Haltung nehmen wir dazu ein?
Rezension:
»Fundiert, differienziert und wohltuend unpolemisch.« Hörzu