Schriftsteller im Nationalsozialismus - Ein Lexikon
Verlag | Insel Verlag |
Auflage | 2011 |
Seiten | 676 |
Format | 12,4 x 20,4 x 4,1 cm |
Gewicht | 654 g |
ISBN-10 | 3458175040 |
ISBN-13 | 9783458175049 |
Bestell-Nr | 45817504A |
Autoren wurden auf den Index gesetzt, ihre Werke verboten und verbrannt. Erfolgreich waren die, die sich bewußt in den Dienst der Nationalsozialisten stellten. Doch nicht alle Literatur, die zwischen 1933 und 1945 in Deutschland veröffentlicht wurde, war »Naziliteratur«. Das literarische Leben war weitaus vielfältiger, als es sich in einem solch repressiven System erwarten ließe. Ideologienahe Literatur war nur eine Seite des Literaturbetriebs. Die andere Seite zeigt sich beispielsweise darin, daß es für jüdische Autorinnen und Autoren, wie für Gertrud Kolmar und Mascha Kaléko, noch bis 1938 bescheidene Publikationsmöglichkeiten in Deutschland gab. Viele Schriftsteller, die den Nationalsozialismus verabscheuten und verfolgt wurden, emigrierten ins Ausland, wie Bertolt Brecht oder Thomas Mann. Andere jedoch, wie Ricarda Huch oder Erich Kästner, blieben und suchten Zuflucht im »inneren Exil« - oder bemühten sich um Anpassung, wie Hans Fallada oder Gerhart Hauptmann. Und dann sind no ch viele der großen Autoren der Nachkriegszeit zu nennen, wie Marie Luise Kaschnitz, Wolfgang Koeppen oder Max Frisch, deren literarische Anfänge in ebendiesen Jahren lagen. Das biographische Lexikon versammelt die wichtigsten Schriftsteller, die zwischen 1933 und 1945 in Deutschland publizierten - auch die, die bislang nirgends Berücksichtigung fanden. Es liefert verläßliche Daten und Beurteilungen, wertet erstmals zugängliche Dokumente aus und gibt in einem ausführlichen Essay eine Einführung in die Literatur- und Verlagspolitik der NS-Zeit.
Rezension:
»Bevor man sie alle nur aus der Danach-Position beurteilt, sollte man bedenken, dass auch Schriftsteller während der zwölf Jahre des 'Tausendjährigen Reichs' leben und überleben wollten - und sich vielleicht auch fragen, wie stark man selbst gewesen wäre. Dies zu berücksichtigen und doch nichts zu beschönigen oder auszulassen, gelingt den Autoren dieses Lexikons vorbildlich.« Darmstädter Echo 20110919