Ich denke oft an den Krieg, denn früher hatte ich dazu keine Zeit
Verlag | Kiepenheuer & Witsch |
Auflage | 2016 |
Seiten | 176 |
Format | 12,2 x 19,0 x 1,6 cm |
Gewicht | 258 g |
Übersetzer | Marianne Holberg |
ISBN-10 | 3462048805 |
ISBN-13 | 9783462048803 |
Bestell-Nr | 46204880A |
»Ich war ein Kind, das Elend rauschte an mir vorüber.«
Bei der Vorbereitung zu einer Ausstellung über sein Werk fand Arnon Grünberg ein Manuskript seiner Mutter wieder, geschrieben in den 1990er-Jahren. Hannelore Grünberg-Klein schildert die Geschichte ihrer Flucht vor dem NS-Regime in beeindruckend klaren, um Haltung und Würde ringenden Worten. Mit 87 Jahren erhielt sie einen Buchvertrag für ihre Memoiren, sie starb kurz vor deren Veröffentlichung am 9. Februar 2015.
Für ihre Kinder schrieb Hannelore Grünberg-Klein auf, worüber sie nicht sprechen konnte. Sie schildert die Flucht ihrer Familie aus Berlin 1939, wo sie bis zum Alter von elf Jahren glücklich aufwuchs. Im Mai 1939 geht die Familie zusammen mit 903 anderen Emigranten an Bord der St. Louis. Das Schiff nimmt Kurs auf Kuba. Eine Woche lang ankern sie vor Havanna. Trotz flehender Appelle werden die Passagiere nicht ins Land gelassen und müssen nach Europa zurückkehren, wo das Unheil sie erwartet. Hannelore Gr ünberg-Klein ist die Einzige aus ihrer Familie, die Westerbork, Theresienstadt, Auschwitz und Mauthausen überlebt. Ihre Erzählung von einem Leben in Gefangenschaft besticht durch die völlige Abwesenheit von Sentimentalität und geht daher umso heftiger ans Herz.
Rezension:
»Es ist ein kunstlos-kunstvolles Buch, ganz dem So war es verpflichtet, schnörkelos, pathosfrei, ergreifend. Man braucht Kraft, um sich der Härte zu stellen, mit der Hannelore Grünberg-Klein der Brutalität des Lebens ohne Weinerlichkeit ins Auge blickt. Die Tränen vergießt der Leser.« Die Zeit Literatur