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Der Krieg der Zwerge

Der Krieg der Zwerge - Roman. Ausgezeichnet mit dem Deutschen Phantastik-Preis 2005, Kategorie deutschsprachiger Roman

Taschenbuch
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Produktdetails  
Verlag Piper
Auflage 2015
Seiten 604
Format 13,5 x 21,5 x 4,2 cm
Gewicht 550 g
Reihe Die Zwerge 2
ISBN-10 3492700934
ISBN-13 9783492700931
Bestell-Nr 49270093A

Produktbeschreibung  

Im Geborgenen Land herrscht Festtagsstimmung. Während Zwerg Tungdil mit seinen Freunden den Sieg über den verräterischen Magus Nôd'onn feiert, wälzt sich ein Heer hinterhältiger Orks heran, um das Zwergenreich zu zermalmen. Das Schwarze Wasser, ein düsteres Geheimnis, hat sie unsterblich gemacht, und schon bald müssen Tungdil und seine Gefährten ihre ganze Tapferkeit aufbieten, um sich den Bösewichtern entgegenzuwerfen. Inzwischen braut sich ein entsetzliches Unheil zusammen: Elf Verkörperungen des Gottes des Bösen stehen mit ihrem Heer an der Westgrenze des Landes. Doch ein Zwerg gibt seinen Besitz erst auf, wenn die letzte Axt geschwungen ist ... - Wer »Die Zwerge« gelesen hat, wird die Fortsetzung verschlingen - ein neues Meisterwerk aus der Bestsellerschmiede von Markus Heitz.

Leseprobe:

Prolog
Das Geborgene Land, im Osten des Reichs der Ersten, 6234. Sonnenzyklus, Spätwinter
Die Schneeflocken wirbelten unruhig umher. Trunkenen Tänzern gleich, taumelten sie aus dem Himmel herab und dem Roten Gebirge entgegen. Nach Belieben des Windes verteilten sie sich an den Hängen, wo sie als große, eisige Gemeinschaft die Felsen wie ein weißes Tuch bedeckten.
Seit vielen Sonnenumläufen schütteten die Wolken ihre Last aus. Die Menge, die sich an den Schrägen angesammelt hatte, genügte, um zehn aufrecht übereinander stehende Zwerge zu bedecken.
Boëndal Pinnhand aus dem Clan der Axtschwinger vom Stamm des Zweiten, Beroïn, stand auf dem zweithöchsten der neun Türme und schaute nach Osten, während ihn eine dicke Lage Pelze über seinem Kettenhemd vor den frostigen Temperaturen schützte.
Vor ihm erstreckte sich Ost-Eisenwart, die Festung der Nachfahren Borengars, des ersten Zwergenschmieds. Wie gewaltige Schranken ruhten die zweifachen Mauern vor den Felswänden des Geb irges. Acht der neun imposanten Türme waren versetzt in die Wälle eingepasst worden und in schwindelnder Höhe mit zusätzlichen Brücken verbunden. Der höchste Turm Eisenwarts jedoch stand frei hinter der zweiten Mauer; von ihm aus führte eine breite Brücke zu dem einzigen Eingang in den Berg und in das Reich der Ersten. Auf der Westseite des Roten Gebirges erhob sich die baugleiche Schwesterburg West-Eisenwart, ein unüberwindbares Hindernis für die Scheusale, die ins Geborgene Land drängten.
Elendes Warten! Der Zwerg, dem als Gast in den Mauern Unterkunft gewährt wurde, unterdrückte ein Gähnen. So schön der im Mondenlicht glitzernde Schnee in klaren Nächten auch anzusehen war, er bot ihm keine Abwechslung und barg darüber hinaus ungeahnte Gefahren. Wachtürme, Wehrgänge und Brücken am Eingang zum Reich der Ersten mussten ständig vom Weiß befreit werden, denn das tonnenschwere Gewicht lastete auf den Bauten und drohte sie einstürzen zu lassen. Die Erbauer des Bollwerks hatten die Kraft von angreifenden Trollen, die Wucht von einschlagenden Steinkugeln und titanischen Rammböcken berechnet, aber dass es jemals so viel Schnee geben könnte, daran hatten sie nicht gedacht.
"Er kommt aus dem Westen", sagte einer der wachenden Zwerge mit einem missmutigen Blick zum Himmel. Die Kälte verwandelte seinen Atem in Wölkchen, und der dichte dunkelbraune Bart war unterhalb seiner Nase mit einer Schicht Reif bedeckt. Er schnaubte, nahm seinen Krug und tauchte ihn in den offenen Kessel mit dem Gewürzbier, unter dem ein schwaches Kohlefeuer brannte; auf diese Weise hielten sie es warm, ohne den Alkohol verdunsten zu lassen.
Der Zwerg leerte den Humpen in einem Zug und rülpste laut, danach füllte er ihn erneut und hielt ihn Boëndal hin. "Dabei kam er noch nie aus dem Westen. Immer aus dem Norden."
Boëndal nahm das Angebot gern an; in Nächten wie diesen vertrieb der starke Gerstensaft die Kühle aus den Gedärmen. Die Ringe des Kettenhemds, das er über dem Lederwams tr ug, schlugen klirrend aneinander. Die Wunden in seinem Rücken schmerzten noch bei jeder Bewegung, auch wenn sie gut verheilten. Er verzog den Mund.
"Geht es?", erkundigte sich der andere besorgt. "Ich habe gehört, dass die Verletzungen, welche die Pfeile der Albae schlagen, besonders peinigend sein sollen."
"Es geht", erwiderte Boëndal. "Die Schmerzen erinnern mich unablässig daran, wie viel Beistand ich von unserem Gott Vraccas hatte, als mich die beiden Pfeile trafen." Er entsann sich genau. Nach langer Reise quer durch das Geborgene Land war er mit seinen Freunden auf Ost-Eisenwart zugeritten, als sie von den Albae unerwartet unter Beschuss genommen worden waren. Ihn hatte es am härtesten getroffen; die gefiederten Pfeile hatten die Rüstung perforiert und sein Blut in Sturzbächen zum Fließen gebracht ...
"Allerdings verdanke ich mein Leben sicherlich auch euch, denn ihr habt uns aufgenommen und mich versorgt", fügte er hinzu. "Hast du schon mal gegen

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