Die Verwendung und Bedeutung von Losverfahren in Athen und im griechischen Raum vom 7. bis 5. Jahrhundert v. Chr. - Dissertationsschrift
Verlag | Franz Steiner Verlag |
Auflage | 2024 |
Seiten | 310 |
Format | 17,0 x 2,5 x 24,0 cm |
Gewicht | 542 g |
Reihe | Hamburger Studien zu Gesellschaften und Kulturen der Vormoderne 27 |
ISBN-10 | 3515135758 |
ISBN-13 | 9783515135757 |
Bestell-Nr | 51513575A |
In der Diskussion zur Krise moderner Demokratien erfreut sich das Losen einer wachsenden Aufmerksamkeit. Dabei wird oft auf die Verwendung von Losverfahren in der politischen Praxis der griechischen Antike verwiesen. Jedoch kam dem Losen auch in anderen Bereichen eine wichtige Funktion zu. Aaron Gebler fokussiert in seiner Studie ebendiese Bereiche und untersucht umfassend die Verwendung von Losverfahren in der attischen Demokratie im 6. und 5. Jahrhundert v. Chr. Er zeigt, dass die Verwendung des Loses im politischen Kontext möglicherweise aus dem militärischen Bereich übernommen wurde. Im Zuge einer Transformation der Partizipationskultur im griechischen Raum etablierte sich im 5. Jahrhundert v. Chr. das Losverfahren zu einer bedeutenden Technik. Wurde es im 7. und 6. Jahrhundert v. Chr. noch beliebig eingesetzt - meist als Problemlöser einer spezifischen Situation im militärischen Kontext, zur Verteilung von Erbschaften oder zur Befragung der Götter -, entwickelte sich das Losverfahren spätestens ab den letzten Jahren des 6. Jahrhundert v. Chr. zu einem festen Bestandteil politischer Ordnungen.
Rezension:
"Eine willkommene Ergänzung der funktionalen Analyse [...] liefert nun Aaron Gebler. [...] Die breite Anlage der Studie führt zu einem überzeugenden Resultat. Indem Gebler die 'Verankerung und damit langzeitige Erprobung des Verfahrens' auf so vielen Feldern aufweist, erscheint nicht mehr so überraschend, wie rasch und problemlos die Athener es im Kernbereich der politischen Steuerung etablieren konnten. [...] Soweit sich die Diskussion um aleatorische Elemente in der Demokratie auf das antike Griechenland bezieht, findet sie in Geblers Buch eine altertumswissenschaftlich solide Grundlage."
Uwe Walter FAZ, 07.06.2024 20240607