Homo sacer - Die souveräne Macht und das nackte Leben
Verlag | Suhrkamp |
Auflage | 2007 |
Seiten | 211 |
Format | 10,8 x 17,6 x 1,3 cm |
Gewicht | 140 g |
Reihe | edition suhrkamp 2068 |
ISBN-10 | 3518120689 |
ISBN-13 | 9783518120682 |
Bestell-Nr | 51812068A |
Agambens Buch stellt den Begriff der Souveränität als Schlüsselbegriff für das Verständnis von Politik in der abendländischen Geschichte dar. Auch ohne philosophische Ausbildung erschließt sich das in einer klaren, konzisen, konzentrierten Prosa verfasste Buch dem Leser leicht.
Der homo sacer ist die Verkörperung einer archaischen römischen Rechtsfigur: Zwar durfte er straflos getötet, nicht aber geopfert werden, was auch seine Tötung sinnlos und ihn gleichsam unberührbar machte - woraus sich der Doppelsinn von sacer als 'verflucht' und 'geheiligt' ableitet. Giorgio Agamben stellt im Anschluß an Foucault und als philosophische Korrektur von dessen Konzept der Biopolitik die These auf, daß Biopolitik, indem sie den Menschen auf einen biologischen Nullwert zurückzuführen versucht, das nackte Leben zum eigentlichen Subjekt der Moderne macht. Ausgehend von Carl Schmitts Souveränitätskonzept, kommt Agamben zu einer Interpretation des Konzentrationslagers als "nomos der Moderne", wo Recht und Tat, Regel und Ausnahme, Leben und Tod ununterscheidbar werden. In den zwischen Leben und Tod siechenden Häftlingen, aber auch in den Flüchtlingen von heute sieht er massenhaft real gewordene Verkörperungen des homo sacer und des nackten Lebens. Die philosophische Begründ ung dessen, daß diese Möglichkeit keineswegs nur historisch ist, hat eine Diskussion entfacht, die weit über Italien und Europa hinausreicht.