Verlag | Suhrkamp |
Auflage | 2013 |
Seiten | 196 |
Format | 14,1 x 21,8 x 2,0 cm |
Gewicht | 372 g |
Reihe | Friederike-Mayröcker-Trilogie 1 |
ISBN-10 | 3518423991 |
ISBN-13 | 9783518423998 |
Bestell-Nr | 51842399A |
Etüden nennt Friederike Mayröcker ihre prosaischen Gedichte und lyrischen Prosastücke, Studien also, »Fetzchen« auch, wie sie sagt, splitternd, brüchig und aufs höchste konzentriert, die Sprache zugespitzt aufs Wesentliche allein, der Entgrenzung von Raum und Zeit, der Transposition des gelebten Augenblicks in ein ewiges Hier und Jetzt. Allesamt sind es Variationen auf die Vergänglichkeit des Irdischen - ein Motiv, das längst zum beherrschenden im sich unaufhörlich radikalisierenden Alterswerk der Wiener »poeta magica« geworden ist. Übung für Übung wird der Skandal der Endlichkeit des Lebens einem unwiderstehlichen Verwandlungszauber unterzogen, der das beschwerlich Profane in der Losgelöstheit der Poesie zum Verschwinden bringt. Friederike Mayröckers Etüden sind Texte in betörendem Moll, melancholisch, verletzlich, aber voll des Lebens und prall der Abwehr des Todes: »NEIN keinen Tod keine Wandlung kein Verderben kein Hinscheiden kein Abschied kein unisono«. Kompromisslos einzig dem Schreiben verpflichtet zeigt sich die große Dichterin, von unüberbietbarer sprachlicher Kühnheit ist ihre Poesie.
Rezension:
»Sie komponiert ihr poetisches Prosabuch aus allerlei Ingredienzien, aufblitzenden Bildchen der Wahrnehmung und der Erinnerung, aber auch aus Gelesenem, aus älteren, gestrigen, vorgestrigen Notaten, und macht daraus einen Fleckerlteppich, der im Ensemble des Heterogenen seine eigene Leuchtkraft entwickelt.« Leopold Federmair Neue Zürcher Zeitung 20140114