Der »große Bruder« - Studien zum Verhältnis von KGB und MfS 1958 bis 1989
Verlag | Vandenhoeck & Ruprecht |
Auflage | 2021 |
Seiten | 364 |
Format | 15,5 x 23,2 x 0,2 cm |
Gewicht | 768 g |
Reihe | Analysen und Dokumente Band 058 |
ISBN-10 | 3525317336 |
ISBN-13 | 9783525317334 |
Bestell-Nr | 52531733A |
Der sowjetische KGB behandelte das Ministerium für Staatssicherheit nie als gleichberechtigtes »Bruderorgan«. Vielmehr sah er das MfS als Diener, der die DDR als westlichsten Vorposten des sowjetischen Imperiums zu sichern hatte.
Der sowjetische KGB betrachtete das DDR-Ministerium für Staatssicherheit nur als Handlanger und das Gebiet der DDR als seine Spielwiese.
Das DDR-Ministerium für Staatssicherheit (MfS) blieb auch nach seiner formellen Gleichberechtigung mit dem sowjetischen Geheimdienst KGB 1958 ein »Diener zweier Herren«. Es agierte weiterhin zugleich als »Schild und Schwert« der herrschenden Staatspartei SED und als Dienstleister für die sowjetischen »Freunde«.
Tatsächlich prägte nicht Gleichberechtigung, sondern informelle Unterwerfung des MfS die Kooperation mit dem KGB. Kaum bekannt ist, dass der KGB nicht nur die Möglichkeiten und Kapazitäten des MfS benutzte, sondern auch jene von Volkspolizei und Innenministerium, um seine Agenten-Netze für die Spionage im Westen zu stärken und auszubauen oder Informationen in der DDR zu sammeln - und dies oftmals ohne Wissen des MfS. Der KGB betrachtete die DDR als seine operative Spielwiese, in der er alleine die Gesetze des Handelns bestimmte.
Dieser Band veranschaulicht anhand neu ausgewerteter Dokumente mit vielen konkreten Beispielen die unterschiedlichen Facetten der KGB-Präsenz in der DDR.