Die "Historia Austrialis" ist eine der zentralen Quellen für die Geschichte des 15. Jahrhunderts. Geschrieben von einem der großen Humanisten, dem späteren Papst Pius II., ist eine österreichische Landesgeschichte entstanden, die sich vor allem auf die Ereignisse um seinen Gönner Kaiser Friedrich III. konzentriert.
Jürgen Sarnowsky ist Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Hamburg. Enea Silvio Piccolomini (1405-1464) aus Corsignano/Pienza bei Siena gehört zu den bekanntesten Humanisten des ausgehenden Mittelalters. Als junger Mann kam er 1432 als Sekretär an das Basler Konzil, wo er sich der papstkritischen Mehrheit anschloss und den Theologen Nikolaus Cusanus kennen lernte. In die frühe Phase seiner Publizistik fällt die Liebesgeschichte Euryalus und Lukretia (1444), die zu den meist gelesenen Frühdrucken gehörte. Anfang 1443 trat er in den Dienst des deutschen Königs Friedrichs III., in dem er bis Ende 1455 verblieb. Er söhnte sich mit dem Papst aus und wurde Bischof von Triest, dann von Siena und schließlich 1456 Kardinal. Als er 1458 zum Papst gewählt wurde, nahm er seine zum Teil verbreiteten Briefe und Jugendschriften in der Retraktationsbulle zurück. Auch als Papst behielt er seine Vorliebe für die Kosmographie. Die 1461 verfasste Beschreibung Asiens war neben der schon früher verfassten Beschreibung Europas ein Teil der geplanten Weltbeschreibung. 14 64 starb er, als er den lange geplanten Kreuzzug gegen die Türken antreten wollte. Piccolomini gehört zu den populärsten Autoren des Humanismus.
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