Der deutschsprachige Thriller - Entwicklung und Ausformungen eines populären Genres
Verlag | Springer |
Auflage | 2024 |
Seiten | 245 |
Format | 15,5 x 1,4 x 23,5 cm |
Gewicht | 394 g |
Reihe | Kriminalität in Literatur und Medien 6 |
ISBN-10 | 3662685507 |
ISBN-13 | 9783662685501 |
Bestell-Nr | 66268550A |
Dieses Buch bietet einen ersten wissenschaftlichen Überblick über einen bislang vernachlässigten Bereich der deutschsprachigen Kriminalliteratur, der unter der Genrebezeichnung 'Thriller' firmiert - und den Buchmarkt derzeit geradezu dominiert. Dabei besteht das Ziel des Bandes zum einen darin, mithilfe der versammelten Fallstudien Licht ins Dunkel der historischen Entwicklung dieses Genres zu bringen: Angefangen bei Norbert Jacques' Dr. Mabuse (1921) als Thriller 'avant la lettre' über die Heftromankultur der Nachkriegsjahrzehnte sowie den Spionageroman und Hardboiled-Krimi der 1980er Jahre bis hin zu postmodernen Destruktionen des Genres durch Georg Klein und Heinrich Steinfest sowie den momentan äußerst erfolgreichen Psychothrillern Sebastian Fitzeks und Juli Zehs deckt der Band dabei Teile einer nach wie vor verschütteten Geschichte nichtkanonisierter Literatur auf. Zum anderen wird es stets auch darum gehen, erzählstrukturelle und gattungstheoretische Spezifika der betrac hteten Werke zu identifizieren sowie ihre Teilhabe an zeitgenössischen Diskursen, z.B. über das Böse, über Wahnsinn, Macht und (politische) Feindschaft, über den Konstruktcharakter von Wirklichkeit und die Rolle der Kunst, auszuloten.
Inhaltsverzeichnis:
Nikolas Buck: Der Thriller - Genrestruktur und dominante Diskurse.- Nikolas Immer: Maskenspiele. Manipulation und Mimikry in Nobert Jacques' Roman Dr. Mabuse der Spieler (1921).- Simon Hansen: Die Augen des Bösen - Thea von Harbous Roman Spione (1928).- Hans-Edwin Friedrich: Vom Spionageroman zum utopischen Spionageroman. Zu Karl-Herbert Scheers Heftromanserie Zur besonderen Verwendung.- Nikolas Buck: Der Feind im Inneren. Zum Spionagethriller der 1980er Jahre.- Kai U. Jürgens: "Wir sind ausverkauft, Kinder." Kunstwelt und Kriminalität in Jörg Fausers Kant (1987).- Jill Thielsen: Selbstbeobachtungen eines Genres. Die Kriminalromane Heinrich Steinfests.- Sina Röpke: "Das alles ergibt keinen Sinn". Genrespiel und Kohärenzprobleme in Georg Kleins Libidissi (1998).- Julia Ilgner: No kill, no thrill? Umberto Ecos subversives Spiel mit der Thriller-Ästhetik in seinem Zeitungsroman Numero Zero (2015).- Sandra Beck: Vom Thrill der Geschichte oder: Die bekannte Angst. Der histo rische Gegenwartsthriller und das Gespenst der Roten Armee Fraktion.- Wolfgang Brylla: Erzähldimensionen des Polit-Thrillers am Beispiel von Wolfgang Schorlaus Dengler-Krimis.- Mareike Brandtner: "Glaube niemals, was sie erzählt" - Divergierende Realitäten und die sprachliche Konstruktion von Unsicherheit in Juli Zehs Roman Nullzeit.- Kristin Eichhorn: Sebastian Fitzek und der Psychothriller. Frühromantische Erzählweisen und ihre Funktion in der Unterhaltungsliteratur des 21. Jahrhunderts.