Dass Jesus Christus ein geborener Jude sei - und andere Judenschriften | Bearbeitet und kommentiert von Matthias Morgenstern
Verlag | Berlin University Press |
Auflage | 2019 |
Seiten | 386 |
Format | 13,7 x 21,3 x 3,7 cm |
Gewicht | 588 g |
Reihe | marix Sachbuch |
ISBN-10 | 3737413304 |
ISBN-13 | 9783737413305 |
Bestell-Nr | 73741330A |
Nach den kommentierten Neuausgaben von Martin Luthers späten "Judenschriften" des Jahres 1543 Von den Juden und ihren Lügen (2016) und Vom Schem Hamephorasch und vom Geschlecht Christi (Martin Luther und die Kabbala, 2017) folgt nun die Edition der anderen "Judenschriften" des Reformators: Dass Jesus Christus ein geborener Jude sei (1523), Wider die Sabbater (1538), Von den letzten Worten Davids (1543) und seine letzte Vermahnung wider die Juden (1546).
Leseprobe:
Dass Jesus Christus ein geborener Jude sei.
Wenn sich die Juden aber darüber ärgern, dass wir unseren Jesus als einen Menschen und zugleich als wahren Gott bekennen, so wollen wir dem nach und nach kräftig aus der Schrift nachhelfen. Aber es ist für den Anfang zu hart, lass sie zuvor Milch saugen und aufs Erste diesen Menschen Jesus als den rechten Messias erkennen. Danach sollen sie Wein trinken und auch lernen, wie er wahrhaftiger Gott sei. Denn sie sind zu tief und zu lange verführt worden. Man muss daher vorsichtig mit ihnen umgehen und sie als solche [behandeln], denen man es zu sehr eingeredet hat, dass Gott nicht Mensch werden könne.
Darum wäre meine Bitte und mein Rat, dass man vorsichtig mit ihnen umgeht und sie aus der Schrift unterrichtet. Dann könnten einige von ihnen zum [christlichen Glauben] kommen. Aber wenn wir nur gewaltsam gegen sie vorgehen und Lügen verbreiten , wenn wir ihnen vorwerfen , sie müssten Christenblut haben [und verwenden], um nicht z u stinken , und ich weiß nicht, was des Narrenwerks mehr ist, sodass man sie wie Hunde behandelt - wie sollten wir [auf diese Weise etwas] Gutes an ihnen ausrichten? Auch dass man ihnen verbietet, unter uns zu arbeiten, ihr Handwerk auszuüben und andere menschliche Gemeinschaft [mit uns] zu haben, wodurch man sie zum ?Wuchern antreibt - wie sollten [diese unsere Maßnahmen] sie bessern?