Die letzten zwei Jahre im Leben eines Familienhunds, durchzogen von Erinnerungen und mit Seitenblicken auf den gebrechlichen Vater der Erzählerin - Stoff für ein Buch, das viele Fragen stellt und so nüchtern-prosaische wie poetische Antworten bereithält. Die drei Töchter der Erzählerin und ihr Mann, der »Hundehasser«, aber auch die drei Hunde, der Vogel und alle anderen Haustiere bilden eine Familie mit einzigartigen Persönlichkeiten. Ihnen allen verleiht die Autorin eine Stimme, begibt sich auf ihre Augenhöhe und zeichnet in kuriosen wie rührenden, amüsanten und nachdenklichen Anekdoten das Bild dieser besonderen Familienkonstellation, wobei oft ein übler Gestank über der Szene liegt. Dabei überlegt sie: Was bedeuten Fürsorge, Verantwortung und Zuneigung zwischen Mensch und Tier? Wie weit reicht das gegenseitige Verstehen? Wo sind Grenzen, wo werden sie überschritten? Das offenbart sich am südkalifornischen Familienwohnsitz ebenso wie in Japan, wo der alte Vater die Tage mit sein em Hund verbringt. Mit Geduld und Zurückhaltung wird hier beobachtet und zugleich mit Witz, Selbstironie und Sprachgewalt aus den ineinandergreifenden Perspektiven von Mensch und Hund erzählt. Selten hat jemand so offen und schonungslos über Leben und Sterben nachgedacht.
Hiromi Ito, 1955 in Tokyo geboren, zählt zu den wichtigsten japanischen Autorinnen der Gegenwart. In den 1980er Jahren hatte sie sich zunächst als innovative Lyrikerin mit neuartigen Themen und Sprechweisen einen Namen gemacht. Nach ihrer Scheidung siedelte sie 1997 in die USA über und gründete dort mit dem jüdisch-britischen Künstler Harold Cohen und ihren drei Töchtern eine neue Familie. Seither pendelt sie zwischen den Kontinenten. Mit ihren Langgedichten, Romanen und Essays sprengt sie Gattungsgrenzen. Ihr Roman Dornauszieher, 2007 publiziert, wurde mit zwei wichtigen Preisen ausgezeichnet, einem für Lyrik und einem für erzählende Literatur. Ito ist auch als Illustratorin und Manga-Kritikerin bekannt und lehrt literarisches Schreiben an der Waseda-Universität, Tokyo. Irmela Hijiya-Kirschnereit, Japanologin, publiziert zu Literatur und Kultur Japans auf Deutsch, Englisch und Japanisch. Zwischen 1990 und 2000 gab sie die 34-bändige Japanische Bibliothek im Insel-Verlag heraus. Aus dem Japanischen hat sie Romane, Erzählungen und Lyrik übersetzt, u.a. von Enchi Fumiko, Nosaka Akiyuki, _ba Minako, _e Kenzabur_. Ihre Auswahl an Lyrik und Prosa von Hiromi It_ (»Mutter töten«, 1993) war weltweit die erste in Buchform erschienene Übersetzung zu dieser Autorin. Irmela Hijiya-Kirschnereit, Japanologin, publiziert zu Literatur und Kultur Japans auf Deutsch, Englisch und Japanisch. Zwischen 1990 und 2000 gab sie die 34-bändige Japanische Bibliothek im Insel-Verlag heraus. Aus dem Japanischen hat sie Romane, Erzählungen und Lyrik übersetzt, u.a. von Enchi Fumiko, Nosaka Akiyuki, _ba Minako, _e Kenzabur_. Ihre Auswahl an Lyrik und Prosa von Hiromi It_ (»Mutter töten«, 1993) war weltweit die erste in Buchform erschienene Übersetzung zu dieser Autorin.
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