Verlag | Freies Geistesleben |
Auflage | 2016 |
Seiten | 176 |
Format | 14,4 x 22,2 x 1,7 cm |
Gewicht | 346 g |
Übersetzer | Rolf Erdorf |
ISBN-10 | 3772528627 |
ISBN-13 | 9783772528620 |
Bestell-Nr | 77252862A |
Wenn mitten in der Nacht das Telefon klingelt, ist hundertprozentig Reva dran. Und Marjolein ist wieder einmal hauptsächlich als Echo gefragt. (Fast) alles, was sie zu den Problemen ihrer jüngeren Schwester sagen kann, wird als Bestätigung des Negativen verbucht. Und Probleme hat Reva mehr als genug: mit dem Essen, mit ihrem Verhältnis zu Männern und an der Schauspielschule. Ist sie überhaupt jemand, wenn niemand siesieht? Wie kann sie ihren Hunger nach Leben befriedigen?
Leseprobe:
Am nächsten Tag fand ich es in meinem Posteingang. Feinsäuberlich als E-Mail-Anhang:Wie ein Buch seine Existenzberechtigung von der Tatsacheherleitet, dass es gelesen wird, und eine Theatervorstellungdank des Publikums existiert, das sie sich ansieht, so habeich das Gefühl, nur dann ein Teil der Welt zu sein, wenn icheinen Zeugen dafür habe. Jemanden, der, wenn es nötig ist,zu mir sagen kann: »Aber ja, ich habe dich gesehen, dichgibt es auch!«Es »gab« sie erst, wenn jemand sie bemerkte.Und das war der zweite wichtige Grund für die nächtlichenTelefonate meiner Schwester: Ich musste sie mit meinerAufmerksamkeit am Leben erhalten.