Guardinis theologischer "Klassiker" ist ein bleibend gültiges Standardwerk der spirituellen Theologie.
Guardinis Betrachtungen über die Gestalt Jesu Christi gelten mit Recht als ein klassisches Werk spiritueller Theologie.
Seit seinem Erscheinen im Jahr 1937 hat es Theolog/Innen, Pfarrer und eine große Zahl aktiver Christ/Innen begleitet und geprägt und ist bis heute Standardliteratur geblieben.
Guardini zeichnet behutsam die Gestalt Jesu Christi nach, wie sie uns in den Evangelien entgegentritt, weist auf das Geheimnis seiner Person hin, ohne es auflösen zu wollen. Die historisch-kritische Exegese hat inzwischen viel neues Detailwissen zutage gefördert. Guardinis Betrachtungen reichen jedoch in jenen Raum hinein, der jenseits dessen, was die exegetischen Methoden vermögen, beginnt. Vor dem Hintergrund zeitgenössischer Auseinandersetzungen mit Jesus-Bildern in Film und Literatur sind Guardinis Betrachtungen erstaunlich aktuell.
Romano Guardini, geb. am 17.2.1885 in Verona, Bereits im folgenden Jahr siedelte die Familie nach Mainz über. Er begann ein Chemiestudium, dann ein Studium der Nationalökonomie und wechselte schließlich zur Theologie. 1908 trat er in das Priesterseminar in Mainz ein, wo er 1910 zum Priester geweiht wurde. Guardini nahm als einziger der Familie, und gegen deren Willen die deutsche Staatsangehörigkeit an, um Religionsunterricht erteilen zu können. Er war an verschiedenen Orten als Kaplan tätig. Von 1916-18 absolvierte Guardini seinen Militärdienst als Krankenwärter. 1922 wurde er Privatdozent für Systematische Theologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn. 1923 nahm Guardini den neu errichteten Lehrstuhl für 'Religionsphilosophie und Katholische Weltanschauung' an der 'preußisch-protestantischen' Universität Berlin an. 1941 erhielt er Redeverbot. 1945 folgte Guardini der Berufung auf den Lehrstuhl ad personam für 'Religionsphilosophie und Christliche Welta nschauung' an der Universität Tübingen. In den Jahren von 1948 war 1962 ist Guardini Inhaber des gleichnamigen Lehrstuhls an der Philosophischen Fakultät der Universität München. 1952 erhielt Guardini den Friedenspreis des deutschen Buchhandels und wurde zum Päpstlichen Hausprälaten ernannt. 1961 wurde der Theologe zum Mitglied der liturgischen Vorbereitungskommission für das Zweite Vatikanische Konzil ernannt. Drei Jahre vor seinem Tod bot ihm Papst Paul VI einen Kardinalshut an, den er allerdings ablehnte. Romano Guardini starb 1968 in München.
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