Verlag | Königshausen & Neumann |
Auflage | 2024 |
Seiten | 256 |
Format | 15,7 x 1,8 x 23,7 cm |
Gewicht | 409 g |
Reihe | Epistemata Literaturwissenschaft 955 |
ISBN-10 | 3826078330 |
ISBN-13 | 9783826078330 |
Bestell-Nr | 82607833A |
Um 1800 steht die Ehe in der Krise. In einer allgemeinen Umbruchszeit,in der sowohl der frühmoderne Staat als auch die im Werdenbegriffene bürgerliche Gesellschaft die eheliche Verbindung als Hebel'entdecken', um ihre jeweiligen Ziele zu realisieren, müssen elementareFragen zur Stabilisierung der Norm geklärt werden: Welche Funktionsoll die Ehe jenseits der göttlichen Heilsordnung erfüllen? Wo,wenn nicht im Paradies liegt ihr Ursprung? Wie lässt sich die bislangreligiös begründete innereheliche Hierarchie legitimieren? An welchenVerhaltensmaßgaben sollen sich die Gatten orientieren? Dürfendie Bedingungen der Ehe verhandelbar sein? Mithilfe welches Wertesystemskönnen Geschlechterbeziehungen künftig reglementiertwerden?Um diese und weitere Fragen zu klären, kommt es um 1800 zu einergesamtkulturellen Anstrengung: Rechtsgelehrte, Philosophen, Pädagogenund Poeten arbeiten sich intensiv an der Ehe ab. Das auf dieseWeise hervorgebrachte, gleichsam 'ko-kreierte' Wissen anhand ausgewählter Debatten zu erschließen, macht sich die vorliegende Arbeitzum Ziel. Sie kombiniert historische Fragestellung und philologischeArbeitsweise, um die zentralen Aussagekomplexe eines ebenso regenwie vielschichtigen Diskurses nachzuvollziehen.