Weil der Mensch erbärmlich ist - Roman
Verlag | DuMont Buchverlag |
Auflage | 2018 |
Seiten | 368 |
Format | 14,5 x 21,2 x 3,0 cm |
Gewicht | 499 g |
Übersetzer | Isabel Hessel, Gregor Seferens |
ISBN-10 | 3832198768 |
ISBN-13 | 9783832198763 |
Bestell-Nr | 83219876M |
Wie verhalten sich Menschen in Zeiten, in denen humanitäre Werte auf dem Spiel stehen? Wilfried Wils diente als Hilfspolizist im besetzten Belgien der SS. Mit über neunzig blickt er auf sein Leben zurück. Die Kriegsjahre - eine Zeit, in der sämtliche moralischen Regeln außer Kraft gesetzt sind, eine Zeit, in der auch Wilfried Wils versucht, sich mit allen gut zu stellen, mit seinen antideutschen Landsleuten wie mit den Besatzern. Er wirkt mit bei der Deportation von Juden und bewegt sich doch in den Widerstandszirkeln, in die ihn sein bester Freund Lode einführt. Tatsächlich gelingt es ihm so zu überleben - als Opfer und Täter zugleich, mit schmutzigen Händen und einer ordentlichen Portion Pragmatismus.
Jeroen Olyslaegers lässt in 'Weil der Mensch erbärmlich ist' mit ungeheurer literarischer Wucht eine Figur sprechen, die in ihrer Ambivalenz der Komplexität von Geschichte gerecht wird.
Der Roman erzählt vom Zweiten Weltkrieg und ist doch hochaktuell - weil er sich ohne je de n Zeigefinger zu erheben einem drängenden Thema unserer Zeit stellt: der Frage nach Zivilcourage und Haltung.
»Ein majestätischer Roman, dringlich und sprachlich atemberaubend, spannend und monumental. Ich ziehe meinen Hut!« Stefan Herrmanns
Rezension:
»Selten hat man einen Roman gelesen, der solche moralischen Zwangslagen und Mehrfachfrakturen aller geraden, einfachen Gefühle eindringlicher dargestellt.«
Wolfgang Schneider, FAZ
»Jeroen Olyslaegers ist ein berührendes Buch gelungen. Besondere Aufmerksamkeit verdient der sprachgewaltige Stil des flämischen Romanciers, der diese Geschichte eines moralischen Dilemmas auf subtile Weise entwickelt. Es ist der einnehmende Tonfall dieser Rollenprosa, humorvoll schnurrend, voller Zynismus und profunder Menschenkenntnis.«
Johannes Balle, KÖLNER STADT-ANZEIGER
»Empfehlenswert ist das Buch nicht nur wegen seiner ethisch-moralischen Fragestellungen, sondern vor allem wegen seines sprachlichen Stils. Und: Jede Zeile des 1967 geborenen Autors wirkt wahr, ehrlich und nachvollziehbar.«
Andreas Schröter, RUHR NACHRICHTEN
»Das ist wortgewaltig erzählt, ein Erinnerungsschwall voller Wucht, den man so schnell nicht vergisst.«
Ralf Stiftel, WESTFÄLISCHER A NZEIGER
»Olyslaegers lässt uns [...] großartig die Ambivalenz seines Protagonisten mitfühlen. Ohne zu moralisieren, regt er uns zum Nachdenken darüber an, wie sich Menschen verhalten 'sollten', wenn nicht nur humanitäre Werte, sondern gleichzeitig auch ihre eigenen Leben auf dem Spiel stehen.«
Anna Trigler, BENTO
»Ein - auch sprachlich - sehr überzeugender Roman, dem viele Leser/-innen zu wünschen sind.«
Regine Mitternacht, EKZ.BIBLIOTHEKSSEVICE
»[...] gerade dadurch, dass es Olyslaegers nicht übertreibt und nicht schwarz-weiß malt, macht die Geschichte mit all ihren Widersprüchen nachvollziehbar und hat mich damit nachhaltig beeindruckt.«
Marcus Kufner, BÜCHERKAFFEE