Zerbrechlichkeit - Über Fragmente in der Literatur
Verlag | Wallstein |
Auflage | 2020 |
Seiten | 136 |
Format | 15,1 x 21,2 x 1,0 cm |
Gewicht | 170 g |
Reihe | Kleine Schriften zur literarischen Ästhetik und Hermeneutik 12 |
ISBN-10 | 383533655X |
ISBN-13 | 9783835336551 |
Bestell-Nr | 83533655A |
Von Fragmenten, Ruinen und Torsi geht eine besondere Faszination aus, weil sie uns an die Zerbrechlichkeit des menschlichen Lebens erinnern.Warum lesen wir literarische Fragmente? Was fasziniert uns an den Gedichten Sapphos, einer griechischen Lyrikerin, die um 600 v. Chr. lebte und deren Texte nur in Bruchstücken auf Papyri oder Tonscherben überliefert sind? Welche zwiespältigen Gefühle löst die Betrachtung von Ruinen und zerbrochenen Statuen in uns aus? Das Buch erläutert, dass unvollständige Kunstwerke auf ihre Rezipientinnen und Rezipienten einen anderen, oft intensiveren Reiz ausüben als vollständige Werke. Die Anziehungskraft des Fragmentarischen besteht darin, dass jedes Fragment uns die Zerbrechlichkeit der von Menschen geschaffenen Dinge vor Augen führt.Zerbrechlichkeit ist daher auch ein wichtiges Thema der Literatur. Die Lektüren dieses Buches sind Texten etwa von Johann Wolfgang Goethe, Rainer Maria Rilke, Walter Benjamin, Ruth Klüger und Susan Sontag gewidmet, in dene n es um zerstörte Tempel und Brücken, brennende Bibliotheken und Kathedralen sowie die Vernichtung ganzer Lebensräume durch Kriege und Naturkatastrophen geht. Gefragt wird auch danach, welche Rolle die körperliche Fragilität der Künstler für unser Bild von Autorinnen und Autoren wie Ingeborg Bachmann, Thomas Kling oder Friederike Mayröcker spielt.
Rezension:
»diese sensible und profunde, gelehrte und gleichsam spannende und vor allem anregende Essaysammlung sollte man lesen!« (Timo Brandt, signaturen-magazin.de, 14.07.2020) »Der Gang von Burdorfs Essays ist untersuchend und in bestem Sinne findig, auch in Ansicht der Nachbarkünste.« (Michael Braun, Park, Mai 2021) »Burdorfs Untersuchung setzt umsichtig einen anthropologischen Hebel in der Fragment-Ästhetik an und macht einen markanten Vorschlag, die begriffsgeschichtliche Ordnung moderner Fragmentarik an deren frühromantischem Ursprung umzuschreiben.« (Michael Braun, Germanistik, 61/2020)