Verlag | Wallstein |
Auflage | 2024 |
Seiten | 423 |
Format | 13,0 x 3,5 x 21,5 cm |
Gewicht | 628 g |
ISBN-10 | 3835356658 |
ISBN-13 | 9783835356658 |
Bestell-Nr | 83535665A |
Einfühlsam, wortgewaltig und analytisch brillant: die Lebensgeschichte Theodor Lessings erzählt von Rainer MarwedelDer jüdische Philosoph Theodor Lessing wurde am 8. Februar 1872 in Hannover geboren, ein Jahr nach Gründung und Proklamation des Deutschen Kaiserreichs. Er starb am 30. August 1933 im Exil in Marienbad, ermordet von sudetendeutschen Anhängern der Nationalsozialisten.»Theodor Lessings Leben ist eine Einführung in die Katastrophengeschichte dieses Landes« - so fasst Marwedel das Ergebnis seiner Biographie eines auch heute noch unbequemen Zeitgenossen zusammen. Legenden über den »vollbärtigen Querkopf«, Vorurteile gegen den »Feuilletonisten« rückt er zurecht, ohne angestrengte Belehrung, erzählend öffnet er einen Zugang zu Leben und Werk dieser vielschichtigen Persönlichkeit.Das Buch geht dabei weit über eine bloße Lebensgeschichte Theodor Lessings hinaus: Was Marwedel bietet, ist vielmehr ein breit angelegtes, historisches Panorama, das die Atmosphäre der damaligen Zeit widerspiegelt. Es ist eine Zeit, in der traditionelle und moderne Weltbilder aufeinanderprallen und sich zu einer hochexplosiven Mischung sozialistischer, anarchistischer, völkischer und antisemitischer Elemente verbinden, die schließlich den Nährboden für den Erfolg der NSDAP liefern werden.Um von heute zur reden: In einer Zeit des wiederaufkeimenden Antisemitismus, dem wir in den unterschiedlichsten Spielarten allerorten begegnen, ist dieses Buch absolut gegenwärtig.Marwedels Lessing-Biographie erschien erstmals 1987 und wurde 1990 mit dem Carl-von-Ossietzky Preis der Stadt Oldenburg ausgezeichnet. Diese Neuausgabe bietet, neben teilweise noch unveröffentlichtem Bildmaterial, zusätzlich eine bis heute fortgeschriebene kommentierte Bibliographie.
Rezension:
»Marwedel leuchtet die Lebensstationen Lessings weit über das Biografische hinausgehend aus.« (Ulrike Baureithel, Tagesspiegel, 19.12.2024)