Kreativität und Schuld als Wurzeln der Kultur - Mythologie, Literatur, Musik und Film im Spiegel der Psychoanalyse
Verlag | Psychosozial-Verlag |
Auflage | 2023 |
Seiten | 223 |
Format | 15,1 x 1,6 x 21,1 cm |
Gewicht | 334 g |
Reihe | Bibliothek der Psychoanalyse |
ISBN-10 | 3837932699 |
ISBN-13 | 9783837932690 |
Bestell-Nr | 83793269A |
Mathias Hirsch spürt dem Verhältnis von Kultur und Psychoanalyse nach: Im Zusammenhang mit Mythologie, Literatur und filmtheoretischen Überlegungen ergibt sich auf diese Weise ein Panorama vielfältiger Zugänge und Deutungen im Spannungsfeld von Kultur, Kreativität, Schuld und Trauma.
Aus der Perspektive der Psychoanalyse liegt die Funktion menschlicher Kultur zum einen in der Kontrolle der antisozialen Tendenzen des Menschen. Auf der anderen Seite sieht sie die Kultur in einem engen Verhältnis zum Spiel und zur Kreativität, mit denen der Mensch versucht, Ängste und Ohnmachtsgefühle zu beherrschen. Mathias Hirsch spürt vor diesem Hintergrund dem Verhältnis von Kultur und Psychoanalyse nach: Mit Blick auf Mythologie und Literatur beleuchtet er etwa die Auseinandersetzung mit der Endlichkeit bei Thomas Mann, das Ringen um Schuld und Schuldgefühle in Fjodor Dostojewskijs Romanen oder Formen des Vampirismus. Ein weiterer Fokus liegt auf filmtheoretischen Überlegungen, die die Fragen aufwerfen, welche Wirkung und Funktion der Musik in Filmen zukommt, wie pathologische Trauer inszeniert wird bzw. welche Dimensionen der Deutung im Motiv des Hauses zum Tragen kommen.
Inhaltsverzeichnis:
Vorwort1 Trauma und KreativitätGemeinsame Züge von Künstlern und TraumatisiertenAlbtraumZur Funktion kreativer ProduktionDas Trauma wird im Kunstwerk wiedererschaffenRebellion gegen das Trauma durch Schaffung alternativer Objekte im KunstwerkKreativität im Dienste von Erklären und Aufklären»Schreiben oder Leben«TrauerarbeitMythen und Literatur2 Über Vampirismus3 Schuld, die Psychoanalyse und DostojewskijSchuldAllschuld - KollektivschuldSchuldgefühlFrühe TraumataDas Gewissen bei DostojewskijSchuldbewältigung4 Aufbegehren gegen die Endlichkeit - Thomas Manns Tod in Venedig5 Freud, der Spötter - Heine, der PsychologeFreud, der SpötterHeine als PsychologeFrühe TriangulierungImplantationTraumSchlussPsychoanalyse und Film6 Warum wir Filme liebenFilmwirkungFilminhaltFormen der IdentifikationPsychoanalyse und FilmSchluss7 Gedanken zur Wirkung und Funktion von Musik im FilmMusik und AffektMusik im FilmMusik und GefühleOuvertüre: Musik als Motto»The cold song«Luchino Viscontis Tod in Venedi gMusik als Repräsentation von »Kultur« im FilmMusik und diskordanter SinnClaude Sautets Herz im Winter als »Fast-Musikfilm«Schluss8 Über pathologische Trauer - Veronika Franz' und Severin Fialas Ich seh Ich seh9 Zur Psychoanalyse des HausesEinleitungDas Haus als MutterleibDas Haus als Körper10 »Können Tränen meiner Wangen nichts erlangen ...« - Formen der Identifikation beim Hören von Bachs Matthäus-PassionDie MusikDas WeinenChristus als PrimärobjektFormen der IdentifikationRollenumkehrAnerkennung des Todes und Trost11 Töten, Opfern, Sich-Töten und Sich-Opfern aus psychoanalytischer SichtEinleitungÜber-Ich gegen TriebimpulseTöten verbunden mit Gesetzesbruch und Suspendierung des Über-IchGesetze legalisieren das TötenKriegEigenmächtig legitimiertes TötenRassismusOpfertodMatriarchalisches und patriarchalisches OpferSelbsttötungSelbstopferungSchlussQuellenFilmeTextnachweise