Verlag | Ritter |
Auflage | 2022 |
Seiten | 200 |
Format | 14,9 x 2,1 x 20,9 cm |
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur | |
Gewicht | 380 g |
ISBN-10 | 3854156413 |
ISBN-13 | 9783854156413 |
Bestell-Nr | 85415641A |
Den Ausgangspunkt von Dieter Sperls "Halbschlafgeschichten" bilden Notizen, die der Autor - meist noch in der Nacht - unmittelbar nach dem Aufwachen aufzeichnete. Erweitert lediglich um funktionale Erzahlelemente dient solches Material als Stoff für Geschichten, in denen Realien oder aus Medien Aufgeschnapptes ins Fantastisch-Surreale verrückt erscheinen. Wir lesen von einem Donald Trump, der aus der Hand serviert, wie einst der Tennisstar Michael Chang oder von einem Christian Steinbacher, der fünfzehn Gedicht-Fichten im Garten anpflanzt. Wir finden Jean Paul Belmondo als Steinfigur am Lenkrad in einem Wagen im Karntner Lavanttal, erfreuen uns an einem Suppeneinlagenmix aus Grießnockerl und Leberknodel oder wir erfahren von der Idee, eine Textarmee zu gründen, um Osterreich von schlechter Literatur zu befreien. Uber die Aufzeichnung gelangt Sperl zu einer Art objektivierender Selbstbeobachtung und im Bewusstsein, alle und alles in seinen Traumen Auftauchende zugleich sein zu konn en, schließt er an die von ihm in früheren Büchern erprobten Konzepte erweiterter Biographie bzw. der Darstellung eines entgrenzten All-Bewusstseins an. Im dichterischen Nachvollzug individueller Traum-Emergenzen kreiert Dieter Sperl ein waches und bewegliches Modell gesellschaftlicher Projektionen heute.