Mit dem Blaulicht auf dem Kopf - 33 spannende, lehrreiche und skurrile Geschichten aus dem Alltag eines Notarztes
Verlag | Schwarzkopf & Schwarzkopf |
Auflage | 2012 |
Seiten | 280 |
Format | 12,5 x 18,9 x 2,2 cm |
Gewicht | 282 g |
ISBN-10 | 3862651622 |
ISBN-13 | 9783862651627 |
Bestell-Nr | 86265162A |
Seit über 40 Jahren arbeitet Dr. med. Friedrich Frohlauber als Notarzt. Sein Alltag besteht aus Fällen, in denen Sekunden über Leben und Tod entscheiden. Er muss schnell handeln und auf alle nur erdenklichen Situationen gefasst sein. Womit hat der Notarzt beispielsweise zu rechnen, als er zu einer Frau mit »psychischer Entgleisung« gerufen wird? Wie verarbeitet er die schockierenden Bilder eines Familiendramas mit tödlichem Ausgang? Und was soll er nur den Unbelehrbaren raten, wie etwa dem hochbetagten, schwerhörigen Herrn, der auch mit Parkinson noch Auto fährt?Die 33 Geschichten erzählen von aufreibenden Herausforderungen, heiklen Fällen und verrückten Begegnungen mit Patienten. Zugleich ist »Mit dem Blaulicht auf dem Kopf« das rührende Porträt eines Notarztes, der im Retten von Menschenleben seine Berufung gefunden hat.
Es gibt kaum etwas, das Dr. med. Friedrich Frohlauber im Laufe seiner jahrzehntelangen Karriere als Notarzt noch nicht gesehen hat. In 33 Geschichten gewährt er dem Leser Einblick in einen Alltag voller schwieriger Entscheidungen und kurioser Überraschungen.Zum Beispiel wird er eines Tages auf den Friedhof gerufen, um den Friedhofswärter zu behandeln, der von einem Grabschänder angeschossen wurde. Ein anderer Notruf führt ihn auf eine Baustelle: ein Arbeitsunfall. Bis heute gibt die Frage, wie sich das Moniereisen durch den Unterkiefer des Patienten gebohrt hat, dem erfahrenen Arzt Rätsel auf. Dagegen sind die zwei splitternackten Frauen im Kornfeld, die zu viel Koks und Haschisch konsumiert haben, schon fast eine angenehme Abwechslung. Doch wie schwierig der Fall auch ist, für einen Notarzt gibt es keine größere Entschädigung als ein gerettetes Menschenleben. Erfolgreiche Einsätze sind sehr häufig, aber nicht immer die Regel, ein Notarzt muss auch Niederlagen hinnehmen.
Leseprobe:
»Ich eilte zum angegebenen Ort und traute meinen Augen nicht: Da lagen gleich zwei splitternackte blonde Frauen, eine Mitte bis Ende 30, die andere höchstens 20, mitten in einem Kornfeld. Sie lagen da, wie die Natur sie geschaffen hatte, und schliefen. Hatten keine Taschen, Koffer oder Sonstiges dabei, nichts. Vorsichtig versuchten wir, beide aufzuwecken, was lediglich mit unverständlichen Lauten und unwirschen Abwehrbewegungen quittiert wurde. Der körperliche Kurzcheck brachte keine wesentlichen Auffälligkeiten: Blutdruck okay, Pupillen allerdings recht weit. Wie wir später erfuhren, waren Mutter und Tochter auf dem Weg von München nach irgendwohin und hatten während der Bahnfahrt schon kräftig gekokst und gehascht. Sie waren müde geworden, aus dem Zug ausgestiegen, eine gewisse Strecke gelaufen, hatten sich unterwegs eines Kleidungsstücks nach dem anderen entledigt und sich, weil alles so schön angenehm war, einfach in ein Kornfeld gelegt. Ein Spaziergänger hatte die beiden dort liegen sehen und die Rettungsleitstelle verständigt.« Dr. med. Friedrich Frohlauber