Dein Leben hat Gewicht - Elf Porträts junger Magersüchtiger
Verlag | Schwarzkopf & Schwarzkopf |
Auflage | 2013 |
Seiten | 272 |
Format | 12,6 x 19,0 x 2,3 cm |
Gewicht | 270 g |
ISBN-10 | 3862652130 |
ISBN-13 | 9783862652136 |
Bestell-Nr | 86265213A |
Beke Worthmann weiß, was es heißt, magersüchtig zu sein: Sie litt als 13-Jährige unter einer Essstörung, die sie heute - nach einem erbitterten Kampf - glücklicherweise überwunden hat. In Dein Leben hat Gewicht erzählen zehn magersüchtige Jugendliche und Beke selbst ihre Krankheitsgeschichte: Sie sprechen über ihre Gefühle, ihre persönlichen Erfahrungen mit der Krankheit, aber auch über ihren Alltag - das »ganz normale« Leben als essgestörter Teenager. Durch das besondere Einfühlungsvermögen der jungen Autorin sind komplexe Porträts entstanden, die zeigen, wie vielschichtig diese Krankheit ist und dass sie für jeden Einzelnen etwas anderes bedeutet. Im zweiten Teil des Buches kommt eine Psychologin und leitende Oberärztin zu Wort, die Bekes Fragen offen und mit viel Herz beantwortet. Ein Register der besten deutschen Kliniken, Möglichkeiten für betreutes Wohnen und Hilfseinrichtungen gibt zudem Übersicht über die wichtigsten Anlaufstellen für Betroffene. Ein berührendes und inform atives Buch, das mit der Stimme der Altersgruppe spricht, die wie keine andere von Anorexie betroffen ist.
Leseprobe:
»Irgendwann hatte auch meine Mutter keine Kraft mehr. Hinter meinem Rücken packte sie ein paar Sachen und fuhr dann mit mir ins Krankenhaus - unter dem Vorwand, mich für eine ambulante Therapie vorstellen zu wollen. Mama, das war nicht die feine englische Art! Natürlich wurde ich direkt dort eingewiesen. Dieser Tag kommt auf jeden Fall auf die Liste der scheußlichsten Tage im Leben. Ich habe acht Stunden lang durchgeflennt. Angekabelt an einen Herzfrequenzleser lag ich da, für alle sichtbar, mit der Diagnose Anorexia nervosa - dieser Sache, von der alle die ganze Zeit sprachen, was ich nie verstanden hatte. Drei Wochen verbrachte ich auf der Station, mit wechselnden Patienten und ordentlich zu futtern. Ich musste strikte Regeln einhalten. Eigentlich hätte ich mich mal danebenbenehmen sollen. Was die wohl mit einer Furie gemacht hätten? Aber das Ganze ist wirklich nicht witzig. Denn wäre ich ein paar Monate länger zu Hause geblieben, säße ich heute nicht hier.«