Friss oder stirb - Wie mir die Magersucht auf den Magen schlug und ich ihr ins Gesicht
Verlag | Schwarzkopf & Schwarzkopf |
Auflage | 2017 |
Seiten | 224 |
Format | 12,6 x 19,1 x 2,1 cm |
Gewicht | 224 g |
ISBN-10 | 3862656675 |
ISBN-13 | 9783862656677 |
Bestell-Nr | 86265667A |
»Ich sollte eine Karriere als Zauberkünstlerin anstreben. Kaum jemand kann kleine Kalorienbomben so schnell und unauffällig 'verschwinden' lassen wie ich.«»Sie mögen Tabu-Brüche? Sie haben schwarzen Humor? Dann sind Sie hier richtig. In meinem Buch FRISS ODER STIRB erzähle ich von meiner Magersucht - ohne jede Scham, aber mit umso mehr Galgenhumor.Ich verrate die unzähligen Tricks, mit denen ich mein Umfeld an der Nase herumgeführt habe, um meine Krankheit geheim zu halten. Da Lügen aber bekanntermaßen kurze Beine haben, musste ich mich ganz schön abstrampeln, damit meine 'Verrücktheiten' unentdeckt blieben. Und sobald ich ohne Aufsicht war, erfuhr der Wahnsinn freilich noch ganz andere Dimensionen.Was Sie hier über Magersucht lesen, ist Ihnen in dieser Form mit Sicherheit noch nicht begegnet. Fragen Sie sich nicht, ob man darüber lachen darf. Tun Sie es einfach.« Larissa Sarand»Humor ist, wenn man trotzdem lacht.« Selten hat sich diese Volksweisheit so bewahrheitet wie bei FRISS ODER STIRB. Über Anorexie wurde schon viel geschrieben - aber noch nie zuvor auf diese Weise.Dass Magersüchtige Kalorien zählen, ist bekannt. Larissa Sarand berichtet daher aus erster Hand über Aspekte der Krankheit, die Außenstehenden sonst verborgen bleiben: Schamlos legt sie die Geheimnisse ihrer skurrilen Verhaltensweisen offen. Nach außen hin sind nur die Folgen der Krankheit sichtbar, nie jedoch die ausgeklügelten und jeder Vernunft entbehrenden Pläne, die Magersüchtige verfolgen und die »trotz aller Tragik einer gewissen Komik nicht entbehren«, wie die Autorin beweist.Magersucht ist ein Fulltime-Job. Neben dem täglichen Überangebot an Nahrungsmitteln geht nahezu jedes gesellschaftliche Event mit gemeinsamen Essen einher. Klar ergeben sich daraus »Herausforderungen« für Magersüchtige, die sich der Normalbürger in seinen kühnsten Träumen nicht ausmalen kann. Bis jetzt.Psychische Erkrankungen sind ein ernstes Thema - das kümmert Larissa Sarand allerdings wenig. In ihrem autobi ografischen Buch bricht sie ein Tabu: Gnadenlos ungeschönt und mit viel Galgenhumor erzählt sie von ihrer Magersucht. Das Lachen bleibt dem Leser hierbei gelegentlich ebenso im Halse stecken wie der Autorin ein Stück Schokolade.Doch gerade der beißende Zynismus macht dieses Buch zu etwas völlig Neuem, ohne dabei die Anorexie zu marginalisieren. Larissa Sarand nimmt den Leser mit auf eine rasante Fahrt von den »harmlosen« Anfängen der Krankheit nach dem Tod ihrer Eltern bis in die schwärzesten Stunden am Rand ihrer physischen und psychischen Kräfte. Mehr als einmal drängt sich hierbei die Frage auf: »Darf man darüber lachen?« Die Entscheidung darüber überlässt die Autorin dem Leser und empfiehlt: »Lesen Sie weiter und begeben sich mit mir auf eine wahrlich aberwitzige Reise oder klappen Sie das Buch schnell wieder zu und verbleiben Sie in der moralischen Unbedenklichkeitszone.«
Leseprobe:
_Dies ist kein Vorwort, sondern eine Vorwarnung. Ich bin Zyniker. Schon immer und wohl auch für immer. Nicht jedem Leser wird gefallen, wie ich das beschreibe, was ich hier beschreibe. Aber es handelt sich dabei um die Scheiße, die an meinen Schuhen klebt, und jeder hat seine eigene Methode, sich dieser zu entledigen.Anorexie ist eine heimtückische und hartnäckige Krankheit. Das habe ich am eigenen Leibe erfahren. Und dennoch (oder besser: deswegen) hat sie mich in Situationen gebracht, auf die ich heute mit einem weinenden und einem lachenden Auge zurückblicke. Diese tragische Erkrankung entbehrt in ihren Auswüchsen nicht einer gewissen Komik - und diese werde ich ebenso wenig aus falscher Zurückhaltung heraus verschweigen wie die Abgründe, an die mich die Magersucht trieb.Ich habe eine lange Zeit hinter mir, in der ich zwischen Nacht und Dunkel schwebte - entsprechend gefärbt ist mein Humor. Ich werde Witze darüber machen, weil ich Witze darüber machen kann. Ich habe überlebt. L arissa Sarand