Im Alten Ägypten war die Ähnlichkeit ein zentraler Wert und die Nachahmung galt als eine Tugend. »Werde Deinem Vater ähnlich«, forderten Lehrer von der heranwachsenden Jugend und als Philosoph galt, wer »das, was ist, nachahmt«. Ein Modell zu haben und sich an ihm zu orientieren,das war selbstverständlich. Dieser Band untersucht Modelle im Alten Ägypten erstmals in umfassender Perspektive. Ägyptologen, Architekten und Kunsthistoriker untersuchen Modelle in der Sternkunde oder im Tempel- und Pyramidenbau. Auch im Grab erhielten die Verstorbenen Modelle für ihren Weg ins Jenseits - dieser Band erklärt, warum. Ein Meilenstein auf dem Weg zum Verständnis des Weltwissens der Alten Ägypter.Mit Beiträgen von Felix Arnold, Christian Bayer, Helmut Brandl, Susanne Deicher, Andreas Dorn, Alexandra von Lieven, Mansour Elnoubi Mansour, Martin Odler, Joachim Friedrich Quack, Hans-Jörg Rheinberger, Michael Rudnik und Anke Weber.
Susanne Deicher studierte Kunstgeschichte, Literaturwissenschaften und Ägyptologie in Göttingen und an der Freien Universität Berlin, Promotion über Piet Mondrian. Sie lehrt seit 1997 Kunstgeschichte an der Hochschule Wismar. Seit 2006 Leitung von interdisziplinären Forschungsprojekten zur altägyptischen Künstlerschaft sowie zu Listen und Modellen im Alten Ägypten, u.a. gemeinsam mit der Luxor University, der TU Delft und den Universitäten in Groningen und in Kiel sowie mit den Museen in Hannover und Hildesheim. Heike Wilde studierte Ägyptologie, Ur- und Frühgeschichte und Ethnologie in Göttingen; Promotion über Prestigegüter im Alten Ägypten, tätig an der Universität Heidelberg und an der Tschechischen Akademie der Wissenschaften Prag. Mitarbeit in interdisziplinären Forschungsprojekten, ferner Leitung von Ausgrabungen. Zur Zeit arbeitet sie über die rituelle Bedeutung des Duftes im Alten Ägypten und schreibt an einer Monographie über die sogenannten 'Ersatzköpfe'. die auf den Residenzfriedhöfen des Alten Reiches in Giza gefunden wurden. Mansour Elnoubi Mansour studierte Ägyptologie in Kairo und an der Universität Hamburg. Promotion über das altägyptische Festwesen. Er lehrt seit 2000 an der Luxor University an der Fakultät für Archäologie. Leitung zahlreicher Forschungsprojekte, internationaler Kooperationsprojekte und archäologischer Ausgrabungen, u.a. derzeit im Tal der Könige in Theben. Saleh Mohamed Abdel Moaty studierte Graphikdesign in Kairo und an der Università Iuav di Venezia. Promotion zur Druckgraphik. Im Jahre 1987 gründete er die Fakultät für Bildende Künste in Luxor, Ägypten, und war Vize-Gründungsrektor der Luxor University. Zahlreiche nationale und internationale Ausstellungen, Kunstpreise und staatliche Ankäufe seiner Arbeiten. Forschungskoperationen u.a. mit der Hochschule Wismar, der Universität Rostov und der Universität Siegen.
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