"Weibliche Angelegenheiten" - Handlungsräume von KZ-Aufseherinnen in Ravensbrück und Neubrandenburg
Verlag | Hamburger Edition |
Auflage | 2018 |
Seiten | 448 |
Format | 14,0 x 21,6 x 3,7 cm |
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur | |
Gewicht | 648 g |
Reihe | Studien zur Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts |
ISBN-10 | 3868543163 |
ISBN-13 | 9783868543162 |
Bestell-Nr | 86854316A |
Im KZ Ravensbrück, dem größten NS-Frauenkonzentrationslager auf deutschem Gebiet, sollte die Oberaufseherin gemäß Dienstvorschrift dem Schutzhaftlagerführer »in allen weiblichen Angelegenheiten beratend zur Seite« stehen. Dabei war den KZ-Aufseherinnen »jede Misshandlung« von weiblichen KZ-Gefangenen offiziell verboten. Dennoch gehörte Gewalt zu ihrer alltäglichen Praxis.
Johannes Schwartz untersucht die verschiedenen Formen der Gewalt von KZ-Aufseherinnen in Ravensbrück und dem Außenlager Neubrandenburg in ihren Wechselwirkungen und Verbindungslinien: von psychisch und »sanft« bis exzessiv und unberechenbar, von instrumentell bis exemplarisch.
Anhand vielfältiger Quellen analysiert er, wie sich diese Gewaltpraktiken in die Zielsetzungen der KZ-Verwaltung und der Kriegsindustrie einfügten. Zugleich aber belegt er, dass erst die Variabilität und Unberechenbarkeit ihrer Handlungen das Herrschaftsverhältnis der KZ-Aufseherinnen gegenüber den weiblichen KZ-Gefangenen imm er wieder von Neuem herstellten.