Verlag | Henschel Verlag |
Auflage | 2021 |
Seiten | 232 |
Format | 17,6 x 2,1 x 24,8 cm |
Gewicht | 879 g |
ISBN-10 | 3894878347 |
ISBN-13 | 9783894878344 |
Bestell-Nr | 89487834A |
DAS BALLETTWUNDER AUS PRAG
Vladimir Klos ist überzeugt: Von seiner Mutter hat er die Liebe zum Theater und zur Musik geerbt; sie hat seine Begabung erkannt und von Kindheit an gefördert. Und sie war es auch, die ihm nach der gewaltsamen Niederschlagung des Prager Frühlings den dringenden Rat gab, zu fliehen. Vorher hatte Klos in seiner Heimatstadt Prag eine fundierte Tanzausbildung am Konservatorium und Nationaltheater erhalten, er tanzte beim Prager Studio-Ballett und wurde für Spielfilme verpflichtet. Aber am 20. August 1968 ließ er im Alter von 22 Jahren seine Familie, seine Freunde und Künstlerkollegen zurück und floh nach Deutschland.
Noch im gleichen Jahr wurde er von John Cranko ans Stuttgarter Ballett engagiert. Seit 1973 als Solist und später als Erster Solotänzer der legendären Kompanie hat er in dieser Zeit maßgeblich zum Stuttgarter Ballettwunder beigetragen. Er tanzte Hauptrollen in abendfüllenden Balletten, u. a. in Giselle , Dornröschen , Schwanensee und in den Cranko-Werken Romeo und Julia , Onegin , Der Widerspenstigen Zähmung und Carmen , aber auch Werke von Sir Kenneth MacMillan wie Das Lied von der Erde oder Requiem . John Neumeier kreierte für ihn Gaston Rieu in Die Kameliendame (auch in der Verfilmung) und Mitch in Endstation Sehnsucht , mit dem er von der Zeitschrift ballettanz als bester Darsteller des Jahres ausgezeichnet wurde.
- eine der schönsten, bedeutendsten Epochen des Balletts aus einer sehr persönlichen Perspektive
- bewegende Lebensgeschichte eines Protagonisten des Stuttgarter Ballettwunders
- Solist in legendären Choreografien von John Cranko, John Neumeier, Kenneth MacMillan, Uwe Scholz, Hans van Manen, Heinz Spoerli, George Balanchine, Jirí Kylián u.v.m.
- eine nah erzählte Autobiografie des Ausnahmetänzers
- reich bebildert mit vielen erstmals veröffentlichten Fotos
EIN LEGENDÄRES PAS DE DEUX MIT BIRGIT KEIL
Die Stuttgarter Zeit ist jedoch nicht nur eine Erfol gsgeschichte, sondern auch eine Liebesgeschichte: Mit der Primaballerina Birgit Keil verbindet ihn seit 1968 eine innige und langjährige Partnerschaft im Privaten und auf der Bühne. Sein Pas de deux mit ihr aus Schwanensee in der Choreografie von John Cranko ist in die Ballettgeschichte eingegangen: Bis heute faszinieren die Präzision der Gesten sowie die tiefe Konzentration und die anstrengungslose, liebevolle Aufmerksamkeit, mit der er jede Bewegung des weißen Schwans begleitet.
UNVERGESSLICHE BALLETTE, GROSSE BÜHNENMOMENTE
Nach Beendigung seiner aktiven Tänzerkarriere schuf Klos selbst viele neue kleine Wunder: An der Akademie des Tanzes in Mannheim und am Badischen Staatstheater hat der geborene Pädagoge jungen Tänzer:innen geholfen, sich zu entfalten. Seine an Preisen, Auszeichnungen und bemerkenswerten Vorstellungen reiche Karriere ist auch geprägt von Verletzungen und Krankheit. Und dennoch strahlen die großen und unvergesslichen Ballettmomente bis heute. Dass man diese wieder erleben und ein wenig durch die Zeit reisen darf, ist das Verdienst dieser sehr erzählten Autobiografie.
Rezension:
"Es gelingt [...] vorzüglich, nicht nur die Reihe künstlerischer Triumphe, glanzvoller Auftritte und beruflicher Höhepunkte zu einer strahlenden Bilanz zu summieren, sondern diese Stationen mit [...] lebendigen Porträts und liebevollen Details zu einer überaus lesenswerten [...], sehr persönlichen Wegbeschreibung auszugestalten [...]. [Ein] bemerkenswertes Lebenspanorama." Badische Neueste Nachrichten (1. Juli 2021) "Ein Tänzer, der Kraft aus Tiefschlägen schöpft [...]: Die Niederschlagung des Prager Frühlings, die Folgen des Kalten Krieges: Klos lässt nicht aus, wie Politik ein Leben mitbestimmt; so wird seine Autobiografie auch zum lesenswerten Zeitdokument. [...] Neben der bekannten Ballettwundergeschichte erzählt Vladimir Klos [...] aus einem Leben mit Höhen, Tiefen und vielen perfekten Momenten. Zum 75. Geburtstag gibt's viele Gründe, um sich vor diesem Tänzer zu verbeugen." Stuttgarter Zeitung