Verlag | Rhein-Mosel-Verlag |
Auflage | 2022 |
Seiten | 320 |
Format | 14,0 x 2,4 x 22,0 cm |
Klappenbroschur | |
Gewicht | 372 g |
ISBN-10 | 3898014576 |
ISBN-13 | 9783898014571 |
Bestell-Nr | 89801457A |
Wie schon in "Kriemhild und ihre Brüder" erzählt Holger Höcke die Sagen- und Märchenwelt des Nibelungenliedes kraftvoll und spannend. Die Fortsetzung des spannenden Nibelungenromans behandelt die Zeit nach Siegfrieds Todund der Versenkung des Nibelungenhorts im Rhein. Kriemhilds Trauer um ihren ermordeten Ehemann ist nach wie vor tief. Doch als der Hunnenkönig Attila um die attraktive Witwe wirbt, flammt ein alter Gedanke wieder auf, und ein Schwur von einst kann nun wahrgemacht werden: Endlich kann sie als Attilas Gemahlin Rache nehmen an Hagen von Tronje, dem Mörder. Doch wie werden sich ihre Brüder Gunther, Gernot und Giselher verhalten? Stehen sie zu Hagen oder sagen sie sich von ihm los?Während ein unbarmherziges Schicksal seinen Lauf nimmt, findet Giselher Erfüllung in der Liebe. Doch wie alles Glück ist auch dieses bedroht und zerbrechlich.Und dann ist da noch ein geheimnisvoller Junge, der seine Herkunft nicht kennt. Ihn zieht es nach Worms, wo einst alles begann ...
Leseprobe:
Abermals einer Eingebung folgend, kletterte sie die steile Holzstiege zum Eingang des Bergfrieds hinauf. Öffnete die Tür, trat ein. Stieg langsam die Treppe empor. Oben angekommen, trat sie hinaus und lehnte sich an die Brüstung. Wie lange war sie hier oben schon nicht mehr gewesen? Zuletzt vielleicht als kleines Mädchen. Sie zog die Tarnkappe ab, die silbrig im Mondlicht schimmerte. Hier würde sie niemand entdecken zu dieser nachtschlafenden Zeit. Mit einer feierlichen Geste hob sie beide Hände an ihr Haupt und zog drei Nadeln aus dem Haarknoten. Dann schüttelte sie ihre prächtigen roten Locken. Der Wind fuhr durch ihr Haar, und sie nahm dessen kräftigen Duft wahr, nach ihr selbst, nach Weiblichkeit und Willen.»Ich nehme niemals einen Mann! So habe ich damals gesprochen, und es kam anders. Ich nehme niemals einen Mann! So habe ich gestern gedacht, und es wird wieder anders kommen. Ich nehme einen Mann - und dann gnade Gott diesen feigen, charakterlosen Widerlingen! Nicht du bring st mich um, Hagen. Ich werde dich töten.«