Verlag | Stekovics |
Auflage | 2016 |
Seiten | 320 |
Format | 25,8 x 30,9 x 3,2 cm |
Gewicht | 2800 g |
ISBN-10 | 3899233557 |
ISBN-13 | 9783899233551 |
Bestell-Nr | 89923355A |
Vor 100 Jahren begann der Bau der Leuna-Werke. Wie an kaum einem anderen Chemiestandort widerspiegeln sich in Leuna die Höhen und Tiefen der deutschen Industrie- und Zeitgeschichte. Chemiker und Ingenieure aus aller Welt priesen Leuna als eine Hochburg der Technik. Doch der technische Fortschritt diente vor allem militärischen Zwecken. In beiden Weltkriegen spielte das Werk eine Schlüsselrolle für die Kriegswirtschaft. Infolge der Kriegszerstörungen und sowjetischen Demontagen verlor Leuna bis Ende 1946 drei Viertel seiner Kapazitäten. Viele hoch qualifizierter Mitarbeiter wanderten ab. Dass unter diesen Umständen der Wiederaufbau gelang, grenzte an ein Wunder. Erdöl aus der UdSSR und westliche Technik für den Bau von Leuna II veränderten den Standort. Devisen mussten erwirtschaftet werden, um jeden Preis.
Im Jahr 1990 war die Ausgangssituation für den "Kaltstart" in die Marktwirtschaft schlecht. Wieder drohte dem Werk die Stilllegung. Das Kanzlerversprechen zum Erhalt des Chem iedreiecks vom Mai 1991 wirkte dem entgegen. Nach dramatischen Verhandlungen erhielt ein Konsortium unter Führung des französischen Konzerns Elf Aquitaine (heute: Total) den Zuschlag für den Neubau einer Raffinerie. Das war die Initialzündung. Internationale Konzerne und mittelständische Unternehmen schufen mit staatlichen Beihilfen moderne Arbeitsplätze. Die in Leuna tätigen Unternehmen sind in globale Netzwerke eingebunden. Neue Wege wurden bei der Restrukturierung der Infrastruktur und dem Aufbau eines geschlossenen Chemieparks durch die 1995 gegründete InfraLeuna GmbH beschritten, die nach einem genossenschaftlichen Modell arbeitet. Ein Standort, der es immer wieder geschafft hat, sich neu zu erfinden, kann sich auch künftigen Herausforderungen selbstbewusst stellen.
Inhaltsverzeichnis:
Zum Geleit
Ein Chemiegigant entsteht 1916-1924
Der Aufstieg der BASF
Die Ammoniaksynthese
Das Salpeterversprechen
Großprojekt Leuna
Das Baugeschehen
Revolution
Die Ammoniakwerke Merseburg GmbH
Märzkämpfe 1921
Die synthetische Herstellung von Harnstoff und Methanol
"Hochburg der Technik" und Kriegswirtschaft 1925-1945
Ausbau unter dem Dach der I.G. Farben
Benzin aus Kohle
Das Leuna-Werk unterm Hakenkreuz
Autarkie- und Rüstungsinvestitionen
Auf dem Weg zum komplexen Chemiestandort
Kriegswirtschaft
Fremd- und Zwangsarbeitereinsatz
Luftangriffe auf das Leuna-Werk
Unterm roten Stern 1945-1953
Besetzung und erste Schritte zum Wiederaufbau
Demontage und intellektuelle Reparationen
Leuna als SAG-Betrieb
Wiederaufbau und Anfänge der Erdölverarbeitung
Der 17. Juni 1953
Rückgabe in deutsches Eigentum
Rekonstruktion und Übergang zur Petrochemie 1954-1970
"Intelligenzfürsorge" und In novationsbarrieren
Die Kampagne gegen die "I._G.-Ideologie"
Das Chemieprogramm vom November 1958
Der Aufbau von Leuna II
Anlaufprobleme
Rekonstruktion und neue Produktionen im Werksteil I
Die Kombinatsbildung
Teilmodernisierung und Problemstau 1971-1989
Erfolge und Rückschläge
Erdgas für die Ammoniakproduktion?
Sauerstofffabrik und Industriekraftwerk Nord
Ausbau der betrieblichen Sozialleistungen
Polymir 60
Die Erdölpreis- und Zahlungsbilanzkrisen
Schritte zur heizölfreien Raffinerie
Kaltstart in die deutsche Einheit 1989-1992
Die friedliche Revolution im Herbst 1989
Reduzierung der Umweltbelastungen
Vom Kombinat zur Kapitalgesellschaft
Sanierungskonzepte
Die Privatisierung des Bereichs Technische Gase an die Linde AG
Das Kanzlerversprechen vom Mai 1991
Der Leuna-Minol-Vertrag
Teilprivatisierung des Energiebereichs
Privatisierungen nach dem TED-Vertrag 1992-1994
Das neue Konzept von THA und LEUNA-WERKE AG
Verkauf von Betriebsteilen
Die Chemieprivatisierungen
Privatisierung der Instandhaltung und der kaufmännischen Dienste
Auf der Kippe? Die Nachverhandlungen des Raffinerievertrages
Von der AG zur GmbH
Tauziehen um den Cracker
Fortsetzung der Privatisierung 1994-1996
Die neue Raffinerie
Weitere Privatisierungen
Die letzten Privatisierungen
Das Chemieparkkonzept
Von der LWS zur InfraLeuna
Restrukturierung und Neuansiedlungen 1996-2015
Aufgaben von InfraLeuna
Die Entscheidung der EU-Kommission vom November 1998
Dauerthema wettbewerbsfähige Energieversorgung
Beseitigung von Altlasten
Neuansiedlungen: Produzenten, Dienstleister, Forschung
Krisenfest? Stresstest für den Standort
Forschungsschwerpunkt Biotechnologie
Der Chemiestandort Leuna und die Region
Jüngste Entwicklungen
LEUNA - eine Momentaufnahme 2015/2016
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