Carl Banck und die Musikkritik in Dresden 1846-1889 - Dissertationsschrift
Verlag | ConBrio |
Auflage | 2021 |
Seiten | 313 |
Format | 17,9 x 2,7 x 24,7 cm |
Gewicht | 730 g |
Reihe | Regensburger Studien zur Musikgeschichte 16 |
ISBN-10 | 3940768979 |
ISBN-13 | 9783940768971 |
Bestell-Nr | 94076897A |
Carl Banck (1809-1889), Musikkritiker und -pädagoge, Komponist und Herausgeber, prägte über 40 Jahre lang das Feuilleton Dresdens. Mit seinen über 2000 Musikkritiken, die beinahe täglich im "Dresdner Journal" erschienen, leistete der gebürtige Magdeburger einen wichtigen Beitrag zur Vermittlung von musikalischem Wissen und Ausdifferenzierung des musikalischen Repertoires in der sächsischen Hauptstadt.Im vorliegenden Band, der sich als Grundlagenforschung über den heute weitgehend in Vergessenheit geratenen Carl Banck versteht, werden seine Konzert- und Opernrezensionen sowie musiktheoretischen Vorbilder in einem diskursanalytischen Ansatz dargestellt, kontextualisiert und interpretiert. An die beiden heute bekannteren Kritiker Adolph Bernhard Marx und Eduard Hanslick anlehnend, setzte Banck sich unnachgiebig für die Etablierung von Beethovens Spätwerk ein. Neben diesem Schwerpunkt thematisiert vorliegendes Buch nicht nur Bancks berüchtigten "Repertoirestreit" mit Richard Wagner um das Tempo in Mozarts Opern, sondern auch seine differenzierte, in ihren Grundzügen aber ablehnende Haltung sowohl gegenüber den "Zukunftsmusikern" um Franz Liszt als auch dem mutmaßlichen Gegenspieler der sogenannten "Neudeutschen", Johannes Brahms. In all seinen Kritiken repräsentiert Carl Banck dabei einen gerechten, aber zuweilen durchaus scharfzüngig bis sarkastisch auftretenden Kritikertyp, dem viel an der musikalischen Grundbildung des Publikums gelegen war.Die Basis für Bancks musikjournalistische Karriere bilden seine Leipziger Jahre, in denen er als einer der ersten Mitarbeiter der "Neuen Zeitschrift für Musik" und damit im unmittelbaren Umfeld der Davidsbündler um Robert Schumann wirkte. Dieser besondere Werdegang Bancks - vom Mitarbeiter bei der wohl wichtigsten musikalischen Fachpresse des 19. Jahrhunderts hin zum Musikfeuilletonisten - erfordert eine eingehende Betrachtung der Spezifika beider Medientypen. Der Band liefert neue Erkenntnisse über die historisch belegb aren Wechselwirkungen von Fachpresse und Feuilleton und erklärt das vermeintlich flüchtige Feuilleton zu einem fruchtbaren Forschungsgebiet der Musikhistoriografie.
Inhaltsverzeichnis:
1 Einleitung2 Biografische Notizen zu Carl Banck2.1 Frühe Jahre in Magdeburg, Berlin, Italien und Leipzig2.2 Carl Banck in Dresden ab 1846Exkurs: Carl Banck und die Edition älterer Werke3 Kontexte der Dresdner Musikkritik von Carl Banck3.1 Zur Terminologie und Typologie von Musikkritik3.2 Über die Aufgaben und Ziele der Musikkritik3.3 Zwei Seiten einer Medaille? Die Referenzen von Fachpresse und Feuilleton3.4 Carl Bancks Mitarbeit an der Neuen Zeitschrift für Musik3.5 Das Dresdner Pressewesen im Vormärz4 Carl Banck als Musikrezensent in Dresden4.1 Die musikästhetischen Beiträge im Kontext der Märzrevolution4.2 Interpretenkritiken zu Clara Schumanns Kammerkonzerten in Dresden4.3 Carl Bancks Rezeption von Beethovens Spätwerk4.4 Programm- oder absolute Musik? Carl Banck über zeitgenössische Symphonik4.5 Carl Banck, die Dresdner Hofoper, ihre Kapellmeister und Mozart4.6 Wagners Gesamtkunstwerk: »Monotonie« und »wahrhaft schöne Musik«?5 Zusammenfassung und AusblickLiteraturverzeichnisP ersonen- und WerkregisterZeitungs- und Zeitschriftenregister