Das Denken des Thomas von Aquin (1224/5-1274) steht unter dem Vorzeichen des Praktischen. Eine zentrale Rolle in seiner Ethik spielt der Begriff des Gesetzes. Es hat seinen Kristallisations- und Mittelpunkt in den Zehn Geboten, die Gott seinem Volk am Sinai gegeben hat. In seinen Predigten zum Dekalog stellt Thomas die Zehn Gebote in den Horizont der christlichen Gottes- und Nächstenliebe und erschließt sie als umfassendes Modell gelingenden Menschseins - anthropologisch, theologisch und spirituell.
Thomas von Aquin (1224/5-1274), Dominikaner, Kirchenlehrer Nissing, Hanns-GregorAngaben zur Person: Hanns-Gregor Nissing, geb. 1969 in Dinslaken/Niederrhein. Studium der Katholischen Theologie, Philosophie, Germanistik und Pädagogik in Münster, München und Bonn. 2004 Dr. phil. an der Universität Bonn: Sprache als Akt bei Thomas von Aquin. Referent für Glaubensbildung. Berthold Wald, geb. 1952 in Wipperfürth. Studium der Philosophie, Germanistik, Pädagogik und Katholischen Theologie in Freiburg/Br. und Münster. 1986 Dr. phil. an der Universität Münster: Genitrix Virtutum. Zum Wandel des aristotelischen Begriffs praktischer Vernunft. Thomas von Aquin - Johannes Duns Scotus - Wilhelm von Ockham - Martin Luther. 2002 Habilitation an der Universität Münster: Substantialität und Personalität. Philosophie der Person in Antike und Mittelalter. Seit 2002 Professor für Systematische Philosophie an der Theologischen Fakultät Paderborn. Herausgeber der Werke Josef Piepers (1995-2008). Seit 2008 Leiter der Josef-Pieper-Arbeitsstelle, Paderborn. Mitglied des Vorstand des Josef-Pieper-Stiftung. Josef Pieper: geb. 1904 in Elte/Westfalen, gest. 1997 in Münster. Studium der Philosophie, Rechtswissenschaften und Soziologie in Berlin und Münster. 1928 Dr. phil. an der Universität Münster: Die ontische Grundlegung des Sittlichen nach Thomas von Aquin (später u.d.T.: Die Wirklichkeit und das Gute). 1946 Habilitation an der Universität Münster: Wahrheit der Dinge. Eine Untersuchung zur Anthropologie des Hochmittelalters. 1950 bis 1972 Professor für Philosophische Anthropologie an der Universität Münster. Autor von über 80 Büchern, die in 15 Sprachen über-setzt wurden und ihn unter den Philosophen des 20. Jahrhunderts zum international meistgelesenen deutschen Autor machten. Mitglied mehrerer Akademien. Zahlreiche Preise und Ehrungen, darunter der internationale Balzan-Preis für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Geisteswissenschaften.
Autorenporträt schließen