Verlag | Edition Gelbes Sofa |
Auflage | 2020 |
Seiten | 264 |
Format | 13,7 x 20,4 x 2,0 cm |
Gewicht | 300 g |
Reihe | KHK Frank Hackenholt 13 |
ISBN-10 | 3946035221 |
ISBN-13 | 9783946035220 |
Bestell-Nr | 94603522A |
Während sich Familie Hackenholt, Christine Mur und Dr. Maurice Puellen an Bord der SunnySky bei einem Krimidinner amüsieren und erheblich zu dessen Aufklärung beitragen, braut sich draußen auf dem Atlantik ein handfester Sturm zusammen. Mitten in der Nacht hallt ein Alarmsignal durch das Kreuzfahrtschiff: Die Maschinen wurden gestoppt, und der Strom ist ausgefallen. Als wenig später ein Offizier hektisch an die Kabinentür klopft, befürchtet Sophie Hackenholt das Schlimmste. Doch es geht nicht um eine Evakuierung, vielmehr wurde in der Küche eine junge Rezeptionistin tot aufgefunden. In ihrem Rücken steckt ein Messer - ganz wie wenige Stunden zuvor beim Krimidinner.
Leseprobe:
»Wir haben es geschafft!« Christine Mur grinste wie ein Honigkuchenpferd. »Wir durften einreisen. Wir sind in New York!«
»Hat auch nur knapp zwei Stunden gedauert«, murmelte Hackenholt. Seine Stimme sagte alles: In den nächsten Jahren würden ihn keine zehn Pferde mehr über den großen Teich bekommen. Seine kleine Tochter Ronja thronte auf einem Berg von Koffern. Fröhlich winkte sie den anderen Menschen hinterher, die den Bereich der Gepäckausgabe des John F. Kennedy International Airports verließen.
»Lasst uns jetzt den Shuttlebus suchen, der uns zu unserem Schiff bringen soll.« Händereibend wandte sich Maurice Puellen in Richtung Ausgang. Sophie und Christine Mur folgten. Hackenholt blieb nichts anderes übrig, als sich den Gepäckwagen samt Ronja zu schnappen und ihnen hinterherzulaufen.
Als Puellen die Zollabfertigung passierte, trat ein uniformierter Beamter vor und bat ihn, ihm zu folgen, da er für eine Handgepäckkontrolle ausgewählt worden war. Mit einem kollektive n Seufzen hielt die Gruppe wieder an.
Puellen legte seinen Rucksack auf den Tisch, und die behandschuhten Hände des amerikanischen Beamten räumten alles heraus. Sogar die Brösel eines früheren Ausflugs brachte er zum Vorschein. Anschließend fragte er nach der Fototasche. Widerwillig öffnete Puellen den Klettverschluss. Als der Zollbeamte die hochpreisige Kamera herausnehmen wollte, patschte der Rechtsmediziner ihm jedoch auf die Finger.
»Pfoten weg!«, rief er empört. Sophie riss die Augen auf und sog hörbar die Luft ein. Im nächsten Moment eilte sie zum Tresen und entschuldigte sich wortreich bei dem dunkelhäutigen Zöllner, während sie Puellen den Ellenbogen in die Rippen rammte.
»Maurice, du kannst dem Mann doch keinen Klaps geben«, herrschte sie ihn an.
»Das ist ein sehr teurer Apparat«, entgegnete er aufgebracht. »Den tatscht mir niemand an.«
»Dann hättest du ihn in den Koffer packen müssen und nicht ins Handgepäck.«
»Ausgeschlossen!« Puellen klang, als sei er einer Ohnmacht nahe.
»Zeigen Sie mir Ihre Kamera!«, knurrte der Beamte.
Bevor Puellen reagieren konnte, nahm Sophie den Fotoapparat aus der Tasche und drückte ihn dem Amerikaner in die Hand.
»Bitte entfernen Sie die Linse.«
Puellen schüttelte entschieden den Kopf. »In dieser Umgebung würde sofort Staub hineingelangen und den Sensor verschmutzen.«
»Wenn du dich weigerst, wird er denken, dass du Drogen schmuggelst«, mischte sich Christine Mur ein.
»Aber -«
»Ich wünsch dir viel Spaß im Nebenzimmer! Bei den Amis soll das alles ja ein bisschen anders ablaufen als bei uns.« Sie wandte sich demonstrativ ab und marschierte in Richtung Sicherheitsschleuse. »Aufs Schiff wirst du es dann wohl kaum rechtzeitig schaffen.«
»Schnurzelchen, du kannst mich hier doch nicht ...« Panisch blickte Puellen ihr hinterher. Ohne Aufheben darum zu machen, schraubte Sophie unterdessen das Objektiv vom Kameragehäuse und zeigte beides dem Zollbeamten, damit er sich davon überzeugen kon nte, dass sich im Inneren weder Rauschgift noch eine Bombe befanden.