Wohin mit dem Schmerz, den eine Welt bereitet, die sich in Auflösung zu befinden scheint? Wohin mit der Verzweiflung über ein Dasein, das zunehmend einer Selbstvernichtung gleicht? Die Gedichte von Wolfgang Schiffer zeugen von der Schwere, hierfür Worte zu finden, suchen Halt in der Erinnerung an Erlebtem, Gewesenem, schöpfen Trost aus den kleinen Dingen, die dennoch so etwas wie Glück bewirken. Trotz und Trauer prägen die Zeilen, was obsiegt, bleibt ungewiss.
WOLFGANG SCHIFFER, geboren 1946 in Nettetal/Lobberich,studierte Germanistik, Philosophie und Theaterwissenschaften;er arbeitete beim Rundfunk und veröffentlichte Hörspiele, Bühnenstücke,Romane und Lyrik, hier u.a. die Gedichtbände "Kaltsteht die Sonne" (Claassen Verlag 1983) sowie "Die Saisongeht zu Ende - Ausgewählte Gedichte" (Aphaia Verlag 2014),"Dass die Erde einen Buckel werfe" (ELIF VERLAG 2022)und "Gespräche mit dem Enkel" (Corvinus Presse 2024). Er istaußerdem als Herausgeber und Übersetzer tätig, insbesondereisländischer Literatur, in den letzten Jahren in Zusammenarbeitmit dem isländischen Künstler Jón Thor Gíslason überwiegendfür den ELIF VERLAG, der bislang neun in gemeinsamer Übersetzungentstandene Bände zeitgenössischer isländischer Lyriksowie einen Erzählungsband veröffentlichte.Wolfgang Schiffer erhielt für seine Arbeiten mehrere literarischeund kulturelle Auszeichnungen, u. a. das Ritterkreuz des IsländischenFalkenordens und den Isländischen Kulturpreis des FondsI slands Banki; er lebt in Köln und in Prag.
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