Verlag | EPV |
Auflage | 2019 |
Seiten | 298 |
Format | 12,6 x 19,1 x 1,8 cm |
Gewicht | 331 g |
Reihe | Hauptkommissar Brauer 2 |
ISBN-10 | 3947167563 |
ISBN-13 | 9783947167562 |
Bestell-Nr | 94716756A |
Abenteuerlustige Schüler entdecken in den Stollen des ehemaligen Rüstungsbetriebes Schickert-Werke in Bad Lauterberg zwei Skelette. Hauptkommissar Brauer nimmt die Ermittlung auf und stößt auf ein Verbrechen, das über siebzig Jahre zurückliegt. Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse. Die Unternehmerfamilie einer Osteroder Baumaschinenfirma wird mit Anschlägen terrorisiert, wobei jedesmal der Begriff 'Anlage Z' auftaucht. Ungewöhnlich viele Wohnungseinbrüche im Südharz, der Drogenfund in einem ausgebrannten Lkw der Baumaschinenfirma und die Ermordung des Inhabers scheinen mit den ehemaligen Schickert-Werken in Verbindung zu stehen. Die Ermittlungen führen Brauer und sein Team bis zur wehrtechnischen Dienststelle der Marine in Eckernförde und sogar zu einer Chemiefabrik in England. Als nur noch ein Puzzleteil zur Auflösung fehlt, wird Brauers Tochter entführt...
Leseprobe:
Auszug aus dem Prolog: Konzentrationslager Mittelbau Dora / März 1945Bedrückende Stille in der Gegenwart des Todes hing bleiern über dem Platz. Die Mündungsöffnungen zweier Maschinengewehre zeigten drohend von den Wachtürmen des Lagertores auf das Halbrund des Appellplatzes. Ihre Hände auf dem Rücken verschränkt, schritten SS-Wachleute in schwarzen Uniformen durch die Reihen. Wie Wölfe, die ihre paralysierte Opferherde belauerten und jederzeit zuschlagen konnten, schlichen sie durch die Gassen der blockweise angetretenen Häftlinge. Hier und da blieben sie stehen, sahen sich um und klappten mit ihren Schlagstöcken selbstgefällig gegen die Lederstiefel. Tock tock. Mit jedem Schlag zuckten einige der Häftlinge zusammen. Jeder kannte die schmerzliche Wirkung dieser Züchtigungsinstrumente. Keiner wagte, sich auch nur zu räuspern, wenn ein Wachmann nahe an ihm vorüberschritt. Diese täglichen Zählappelle nutzten die Aufseher gerne als weitere Schikane, vor allem, wenn jemand fehlte, und das war nichts Außergewöhnliches. Fast täglich verhungerten Männer, starben an Erschöpfung, wurden zu Tode geprügelt oder erschossen. Die Bestandslisten der Gefangenen gaben selten den aktuellen Stand wider. Trotzdem wurde jedes Mal Fluchtalarm ausgelöst und die Kapos bekamen Befehl, in den Stollen, den Wohnblöcken und dem Lagergelände nach ihnen zu suchen. Zwei Häftlinge wurden diesmal vermisst. Bis die Suche eingestellt wurde, konnten Stunden vergehen. Niemand durfte währenddessen den Platz verlassen. 'Strafstehen' nannte die Wachmannschaft diesen ausgedehnten Appell.