Verlag | Orlanda Frauenverlag |
Auflage | 2025 |
Seiten | 230 |
Format | 13,6 x 2,0 x 20,9 cm |
Gewicht | 340 g |
Reihe | schwarz bewegt |
ISBN-10 | 3949545751 |
ISBN-13 | 9783949545757 |
Bestell-Nr | 94954575A |
Pointiert und fesselnd!
Michaela Dudleys Refl exionen über Rassismus
Michaela Dudley entführt die Lesenden auf eine bewegende Exkursion, die komplexe Facetten von Rassismus und die Gefühlswelten von Opfern und Tätern vor Augen führt. Das Entsetzen, welches der Tod von George Floyd oder der Anschlag von Hanau auslösen, wird ebenso zum Thema, wie Mikroagressionen, die stets im Windschatten solcher Vorfälle laufen und gleichermaßen auf Hautfarbe oder Herkunft zielen. Zugrunde liegende Rassismen und Vorurteile stehen der gesamten Gesellschaft und deren sozialen Frieden im Wege. Nur gemeinsam können sie bewältigt werden.
Die Berliner Kolumnistin, Kabarettistin und Blacktivistin mit afroamerikanischen Wurzeln bringt diese Themen in der Tradition von Maya Angelou und May Ayim stilsicher und selbstbewusst zur Sprache undauf den Punkt. Ihre Reflexionen führen die Lesenden an die Ursprünge, helfen, die Wurzeln von Rassismus zu verstehen, und tragen dazu bei, ihn effektiv zu bekämpfen - eloquent und unterhaltsam auf den Punkt gebracht.
»Wir, die vom Rassismus unmittelbar betroffen sind, befinden uns tagtäglich auf einem Parcours, der uns nicht nur physisch, sondern auch psychisch zermürbt. Sprengen wir hier die Ketten, sollten wir da über die Klinge springen. Die Ziellinie wird stets in weite Ferne gerückt, immer mehr Hindernisse werden aufgestellt. Und wer nicht mehr atmen kann, bleibt ohnehin auf der Strecke.« Michaela Dudley
Leseprobe:
»Das Licht der Welt erblickte ich im Schatten der Freiheitsstatue. Es war Oktober 1961, und zwar genau 75 Jahre nach der Einweihung jenes ikonischen Monuments im New Yorker Hafen. Die Patronin mit der Patina stand mir also Pate. Gute Aussichten, oder? Zu ihr pflege ich zeitlebens allerdings eine Beziehung, die von einer Mischung aus Ambition und Ambivalenz geprägt ist. Wer sechs Jahrzehnte lang in meiner Haut steckt, vermag diese Zerrissenheit zu verstehen. Wer mich sieht, sollte es sofort begreifen können. Ein Blick auf meine in den USA ausgestellte Geburtsurkunde gibt schon Aufschluss. Ebenda steht der lakonische Vermerk: 'Race: Negro.'«
Rezension:
»Wir, die vom Rassismus unmittelbar betroffen sind, befinden uns tagtäglich auf einem Parcours, der uns nicht nur physisch, sondern auch psychisch zermürbt. Sprengen wir hier die Ketten, sollten wir da über die Klinge springen. Die Ziellinie wird stets in weite Ferne gerückt, immer mehr Hindernisse werden aufgestellt. Und wer nicht mehr atmen kann, bleibt ohnehin auf der Strecke.« Michaela Dudley