Verlag | Conte |
Auflage | 2020 |
Seiten | 200 |
Format | 14,0 x 19,9 x 1,5 cm |
Klappenbroschur | |
Gewicht | 245 g |
ISBN-10 | 3956022114 |
ISBN-13 | 9783956022111 |
Bestell-Nr | 95602211A |
Klassische Musik gilt vielerorts als Liebhaberobjekt einer aussterbenden Generation. Dass diese Musik die politischen und kulturellen Probleme ihrer jeweiligen Zeit aufgesogen und verarbeitet hat, wird oft übersehen. Marcus Imbsweiler steuert dagegen. Er porträtiert in seinen raffinierten Erzählungen Komponisten wie Beethoven, Dvorák und Offenbach an den Schlüsselstellen ihrer musikalischen Karriere - in Momenten, die sie nicht nur als Künstler, sondern auch als Teil der Gesellschaft fordern.
Der Besuch einer skandalumwitterten Galerie, ein heikler Kompositionsauftrag, eine Opernaufführung am Vorabend eines Krieges: In den Komponisten-Erzählungen kreuzen sich Künstlerisches, Politisches, Zeitgeschichtliches und Privates. Diese ungewöhnlichen Perspektiven werfen neue biographische Streiflichter auf die musikalischen Genies ihrer Zeit und schlagen eine Brücke zu den existenziellen Fragen der Gegenwart.
Leseprobe:
Und dann passiert es. Der Minutenzeiger erreicht den Scheitelpunkt. Eine Orgelwalze setzt sich in Bewegung, eine Musik erklingt. Aber nicht irgendeine Musik, keine Gelegenheitsarbeit eines minderbegabten Melodienflechters, sondern eine Fantasie von Mozart. Und plötzlich ist alles anders, zerfließen Schein und Sein in eins. Ein solches Wunder gelingt eben nur der Musik: Leben und Tod miteinander zu versöhnen.